Wie groß die Sorge um russische Angriffe ist, bekam Doskozil gleich zu Beginn seines Besuches in der Regionalen Militärverwaltung in Uschhorod zu spüren, bis vor Kurzem noch Stadtverwaltung genannt. Am Ende des ersten Stiegenaufganges waren Sandsäcke aufgetürmt, dahinter verbargen sich junge bewaffnete Soldaten.
Im 1. Stock empfing den Landeshauptmann der Gouverneur, Viktor Mykyta, mit Pistole am Gürtel. „Wir sind zwiegespalten. Die eine Hälfte des Tages beschäftigen wir uns mit dem Krieg, die andere Hälfte mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Das ist in einem Kopf nicht zu vereinen“, sagte Mykyta. Laut dem Chef der Militärverwaltung wollen die Ukrainer nicht weg, sondern im Heimatland bleiben, in halbwegs sicherer Entfernung zu den russischen Truppen. „Deshalb werden noch viele Containerhäuser in Grenznähe gebraucht“, so Mykyta. Im Burgenland sind derzeit 2200 Kriegsvertriebene.
Immer wieder gibt es Luftalarm. Uschhorod nahe an der Grenze zur Slowakei blieb bislang von Angriffen verschont. Die Transkarpatische Region war aber erst vor sechs Tagen Ziel von Raketen. Sie traf en eine Kleinstadt nur 100 Kilometer von Uschhorod entfernt, wie ein Security-Mann beim Anlegen einer kugelsicheren Weste schilderte. Ein Vergleich, den es zu hören gab: „Zwei Millionen € kostete jene Rakete, die dort, wo sie einschlug, 50.000 € Schaden angerichtet hat.“
Auf jeden Luftalarm reagieren sofort die 123 Ärzte und 800 Mitarbeiter im Kinderspital in Mukachevo. Sie flüchten mit den kleinen Patienten und technischem Gerät in den Keller. Der Leiter – er kennt Eisenstadt – war über die jetzige Hilfslieferung dankbar. Doskozil sagte weitere Maßnahmen zu.
Wer den Ankauf medizinischer Hilfsgüter für die Ukraine unterstützen will, kann das über das Spendenkonto des Landes Burgenland tun.
„Burgenland hilft Ukraine“
IBAN: AT81 5100 0810 1505 7800
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