DAS ist ein kleiner Pensionist, Frau Sachslehner!

Einen schönen Dienstagabend.

Ich habe das große Glück, eines Tages nicht zu Laura Sachslehners „kleinen Pensionisten“ zu gehören. Das liegt vor allem daran, dass ich 1,92 Zentimeter groß bin, selbst mit dem altersbedingten Schrumpfungsprozess werde ich auf einen höher gelegten Rollator mit großen Felgen angewiesen sein. Oder vielleicht auch nicht: Haben Sie gewusst, dass der Mensch ab dem 40. Lebensjahr wieder eingeht, und zwar um etwa einen Zentimeter pro Jahr, wie im Internet zu lesen ist? Schuld daran ist der abnehmende Flüssigkeitsgehalt im Körper, der sich auf die Elastizität der Bandscheiben auswirkt, habe ich erfahren. Demnach bin ich in 22 Jahren so groß wie Tom Cruise aktuell und er mit 81 Jahren nur noch 1,48 Zentimeter. Das kann ich irgendwie nicht glauben. Jetzt stellen Sie sich vor, Wladimir Putin (heute 1,70 Zentimeter groß) lädt in 22 Jahren Tom Cruise und mich zum Essen ein. Wir wissen ja, an welchen Phallus-Tischen er aktuell seine Gäste empfängt, sie haben die Länge von Eisstockbahnen. Wie würde das denn aussehen? Das letzte Abendmahl mit Schlümpfen. Lächerlich. Am Ende dürften es bei Männern in Wahrheit durchschnittlich 3,3 Zentimeter und bei Frauen 3,8 Zentimeter sein. Man wächst bei der Recherche über sich hinaus.

Wie auch immer, so hat die ÖVP-Generalsekretärin das bekanntlich nicht gemeint, darüber habe ich gestern schon geschrieben. So eine Wortwahl, „kleine Pensionisten“, kommt eben dabei heraus, wenn man die Rentner nur als faltige Wählermasse sieht, denen man vor einem Urnengang (gemeint ist die Nationalratswahl) ein paar Almosen vor die Beine wirft, damit sie ihr Kreuz an der richtigen Stelle machen. Ich wollte heute übrigens mehr über Laura Sachslehner erfahren und ihren Newsletter abonnieren - und bin gescheitert. An der Größe liegt es nicht, wie oben beschrieben, gelange ich noch sehr gut an die Tastatur, wobei ich zugegebenermaßen in Relation zum Rest sehr kleine Hände habe. Ich könnte damit gut operieren, hat mir einmal jemand gesagt, gemeint waren vermutlich minimalinvasive Eingriffe. Egal, jedenfalls konnte ich Sachslehners Ansichten nicht beziehen. Zuerst musste ich mich als Nicht-Roboter outen, das ist mir glaubhaft gelungen. Wobei, wer weiß das schon mit Sicherheit? Als ich das E-Mail-Abo bestätigen sollte, kam die Fehlermeldung: „Sorry, something went wrong.“ Und ja, dieses Gefühl habe ich bei den Aussagen von Frau Sachslehner auch. Mehr an Gedanken scheint da offenbar nicht zu sein.

Und die Politikerin sollte aufpassen, aus Großverdienern kann das werden, was sie klein nennt. Fettes Einkommen, Prestige, tolle Jobs, schönes Haus mit Pool, keine Geldsorgen und dann Absturz, Pleite, Schulden. Frau Sachslehner, fragen Sie doch bei Heinz-Christian Strache nach, jenem Ex-Vizekanzler, der heute um Geld für seine Prozesse betteln muss - und er hat mehr verdient als Sie.

Der Pumuckl feiert übrigens seinen 60. Geburtstag. DAS ist ein kleiner Pensionist, Frau ÖVP-Generalsekretärin.

Ich wünsche einen schönen Feierabend, so Sie einen haben.