In der Krise gewachsen

Vertrauen in Institutionen: Polizei und VfGH top

Politik
30.07.2021 09:16

Das öffentliche Vertrauen in die Institutionen in Österreich ist in der Corona-Krise deutlich angestiegen. Vor allem Einrichtungen, die Stabilität, Schutz, Hilfe und Sicherheit vermitteln, haben enorm an Vertrauen gewonnen. Den größten Zuwachs verzeichnet das Bundesheer, das in der Krise vielfältig im Einsatz war. In Summe das größte Vertrauen genießen Polizei und Verfassungsgerichtshof, zeigt der APA/OGM-Vertrauensindex.

Einen zweistelligen Vertrauenszuwachs seit 2019 hat unter anderem das Bundesheer mit 18 Punkten erfahren. Außerdem deutlich im Plus: AMS (plus 12), Krankenkassen (11), Pensionsversicherung (10), redaktionelle Medien (14) und Jugendämter (10). Die Top-Fünf-Institutionen mit Vertrauenswerten von 40 Punkten und mehr sind Polizei, VfGH, Arbeiterkammer, Bundespräsident und Rechnungshof.

Zehn-Jahres-Vergleich stabil, nur politische Institutionen schwanken
Grundsätzlich ist das Vertrauen in die Institutionen im Zehn-Jahres-Vergleich stabil und viel geringeren Schwankungen ausgesetzt als jenes in Politik und Politiker. Der größte Teil der abgefragten Institutionen liegt seit Jahren im Vertrauensplus, nur bei direkter Verbindung mit Politikern - wie bei Regierung oder Parlament - mischen sich Unzufriedenheit und Misstrauen dazu.


Das hat laut OGM-Chef Wolfgang Bachmayer bei den Letztgenannten auch mit dem Hickhack der vergangenen Monate rund um den U-Ausschuss zu tun. „Diese Konflikte haben auch das Vertrauen in die Justiz etwas beschädigt, obwohl sie noch im Vertrauensplus liegt.“ Aufsteiger im Langfristvergleich sind Institutionen, die heute weniger im Zentrum von politischen Konflikten stehen - wie ÖGB, Finanzmarktaufsicht und EU (obwohl diese noch immer im Vertrauensminus liegt).

Trotz mancher Corona-Pannen: „Vertrauen sogar noch gestärkt“
Nur jede vierte der abgefragten Institutionen befindet sich im mehrheitlichen Vertrauensminus - wie die Versicherungs- und Bankenbranche, Medien, Kirche, Regierung, EU und Industriellenvereinigung. „Das Vertrauen der Menschen in die staatlichen und demokratischen Institutionen, die in der Krise trotz mancher Pannen funktioniert haben, ist daher nicht nur intakt, sondern sogar noch gestärkt - trotz der zuletzt überbordenden politischen Konflikte, Radikalisierung und Hass im Netz“, bilanziert Bachmayer.

Wie der Index erhoben wird

Der Vertrauensindex misst seit 20 Jahren das öffentliche Vertrauen in politische Personen, Institutionen, NGOs und große Verbände. Er errechnet sich aus dem Prozent-Saldo auf die Frage „Vertrauen Sie ... oder vertrauen Sie nicht?“. Basis dafür sind jeweils 800 Interviews mit repräsentativ ausgewählten Wahlberechtigten in Österreich.

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