Neue Spur entdeckt

Zeugen wollen vermisste Zwillinge gesehen haben

Ausland
09.02.2011 16:27
Im Fall der vermissten Zwillingsmädchen aus der Schweiz gibt es neue Anhaltspunkte: Nach Angaben der französischen Staatsanwaltschaft hatte der Vater Alessia und Livia bei seiner Odyssee durch Frankreich und Italien offenbar doch dabei. Augenzeugen berichteten, sie hätten die Sechsjährigen auf einer Fähre von Marseille nach Korsika gesehen. Unterdessen hat die Polizei auf ihrer Suche nach den Zwillingen den Garten im Haus des Vaters umgegraben.

Eine Zeugin hatte laut Angaben der Staatsanwaltschaft die Kabine neben dem 43-jährigen Schweizer und seinen Mädchen belegt. Sie habe am Abend Kinderweinen gehört und kurz darauf die beiden blonden Mädchen sogar gesehen. Die Frau konnte eine der Sechsjährigen eindeutig identifiziert.

Nach der Überfahrt der Fähre von Marseille nach Korsika verliert sich die Spur der Zwillinge allerdings. Eine Zeugin gibt zwar an, im südkorsischen Hafen Propriano "von Weitem" gesehen zu haben, wie ein Mann mit zwei kleinen Mädchen zu Fuß die Fähre verließ, ob es sich tatsächlich um Alessia und Livia gehandelt habe, ist jedoch unklar.

Mittlerweile hat die Polizei ihre Ermittlungen ausgeweitet. Wie die Nachrichtenagentur sda berichtete, sperrten Experten das Wohnhaus des Familienvaters in Saint-Sulpice bei Lausanne ab. Unter anderem sei der Garten des Hauses umgegraben worden. Zudem wurden Suchhunde eingesetzt, hieß es. Nachbarn und Angehörige seien befragt worden. Ob die Aktion Ergebnisse brachte, blieb zunächst unklar.

Selbstmord nach langer Irrfahrt
Alessia und Livia waren vermutlich am 30. Jänner von ihrem Vater entführt worden, der die Trennung von seiner Frau nicht verkraftet hatte. Einen Tag später schrieb der 43-Jährige in einer Karte aus Marseille an seine Frau, er sei verzweifelt und wolle ohne sie nicht leben. Von Marseille aus setzte er mit einer Fähre nach Italien über. Am 3. Februar beging er in Apulien schließlich Selbstmord.

Am Dienstag waren die Ermittler noch davon ausgegangen, dass der Mann möglicherweise ohne seine Töchter geflüchtet war. Demnach hatte er sich ohne Ausweise der Kinder, ohne ihre Kleider und ohne Kindersitze im entwendeten Wagen seiner Frau auf den Weg gemacht. Tausende von Euro, die er in Marseille abgehoben hatte, schickte er per Post an seine Frau. Damit zerschlug sich die Hoffnung der Familie, er könnte mit dem Geld jemanden bezahlt haben, um auf seine Töchter aufzupassen.

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