Laut „Drei“ korrekt:

Wiener zahlte 400 € für Geburtstagseinladungs-SMS

Digital
01.09.2020 12:57

In Zeiten von Smartphone-Tarifen mit großzügigem Datenvolumen und inkludierten Freiminuten und -SMS rechnen die meisten Mobilfunkkunden nicht mit Horror-Handyrechnungen. Einem Wiener, der seine Freunde per SMS zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen hatte, ist es trotzdem passiert: Der Mobilfunker „Drei“ wollte mehr als 600 Euro für 2500 SMS von ihm.

Darüber berichtete das ORF-Magazin „Konkret“ am Montag. Die Horror-Rechnung ereilte den Wiener Clemens Drössler, nachdem er zu seiner Geburtstagsfeier eingeladen hatte: Die meisten seiner Kontakte informierte er - noch vor der Corona-Pandemie - via WhatsApp über das anstehende Fest. Eine Handvoll - laut dem Betroffenen 20 bis 30 Kontakte - nutzt den Messenger allerdings nicht und erhielt deshalb die Einladung per SMS.

Drössler hatte den Einladungstext, den er via WhatsApp verschickt hatte, ins SMS-Fenster kopiert und an die übrigen Kontakte verschickt. Es folgte die Warnung des Mobilfunkers, sein SMS-Volumen sei erschöpft und er müsse ein Zusatzpaket buchen. Der Betroffene dachte sich nichts dabei: Wie teuer sollte eine Handvoll SMS zu vielleicht fünf Cent pro Nachricht schon werden?

„Drei“ verrechnete 670 Euro für 2500 SMS
Am Monatsende dann das böse Erwachen: „Drei“ hatte dem Wiener rund 670 Euro in Rechnung gestellt. Auf der Rechnung wurden rund 2500 nicht durch Frei-SMS abgedeckte Nachrichten ausgewiesen. Der Betroffene erhob beim Mobilfunker Einspruch gegen die Rechnung. Doch „Drei“ bestand auf Zahlung der genau 674,70 Euro.

Eine Intervention bei der Schlichtungsstelle der Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde RTR brachte Drössler schließlich zumindest einen Rabatt von 280 Euro. Damit zahlte er freilich immer noch gut 400 Euro für eine Handvoll Nachrichten. Die RTR wollte sich ebenso wie der Mobilfunker „Drei“ nicht vor der Kamera zu dem Fall äußern.

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Diese insgesamt 78 Nachrichten, nicht SMS, die ich rausgeschickt habe, dafür immer noch 400 Euro zu zahlen, das ist einfach eine Frechheit!

"Drei"-Kunde Clemens Drössler

Der Betroffene fragt sich derweil, in welcher Relation die eingeforderten Beträge zur erbrachten Leistung stehen. „Diese insgesamt 78 Nachrichten, nicht SMS, die ich rausgeschickt habe, dafür immer noch 400 Euro zu zahlen, das ist einfach eine Frechheit!“

Vorsicht vor Emojis in klassischen SMS!
Was war passiert? Der Wiener tappte offenbar in eine technische Falle: Seine WhatsApp-Nachrichten enthielten Emojis, die beim Versand über WhatsApp natürlich kein Problem darstellen. Werden solche Emojis allerdings als SMS verschickt, werden sie vom Smartphone in lange Codes umgewandelt, die erst beim Empfänger wieder in ein Emoji „übersetzt“ werden.

Eine einzelne SMS kann dadurch, wenn viele Smileys und andere Emojis im Spiel sind, schnell zu mehreren werden - je nachdem, wie viele Zeichen anfallen und auf wie viele jeweils auf 160 Zeichen beschränkte SMS die Nachricht dann aufgeteilt wird. Manche Smartphones informieren den Nutzer beim Tippen einer SMS über diese Tücke - aber nicht alle.

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