Globale Corona-Allianz

Impfstoff: Staaten sagen 7,4 Milliarden Euro zu

Ausland
04.05.2020 20:47

Während in zahlreichen Staaten die Pandemie-Maßnahmen mittlerweile gelockert werden, läuft die Suche nach einem Impfstoff weiterhin auf Hochtouren. Die internationale Staatengemeinschaft unterstützt die Bestrebungen mit 7,4 Milliarden Euro. Diese Summe wurde im Rahmen einer von der EU-Kommission iniitierten Geberkonferenz am Montag gesammelt. Österreich sagte knapp 31 Millionen Euro zu.

„Die Welt ist vereint gegen das Coronavirus, und die Welt wird gewinnen“, sagte EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen nach der Telefonkonferenz mit Dutzenden Ländern und Organisationen. Ein Impfstoff „wird ein öffentliches Gut sein, das niemandem gehört, sondern allen“, versicherte der französische Präsident Emmanuel Macron. Frankreich werde 515 Millionen Euro geben. Japans Regierungschef Shinzo Abe und Kanadas Premierminister Justin Trudeau sagten rund 760 Millionen und 550 Millionen Euro zu.

Nach Angaben der EU-Kommission sollen vier Milliarden in die Entwicklung eines Impfstoffs fließen, mit zwei Milliarden Euro sollen die Behandlungsmöglichkeiten und mit 1,5 Milliarden Euro die Testkapazitäten weltweit ausgeweitet werden. Das Geld soll in erster Linie an anerkannte globale Gesundheitsorganisationen wie die internationalen Impfstoffallianzen Cepi und Gavi gehen.

UN-Generalsekretär: Fünf Mal so viel Geld nötig
Ziel der globalen Initiative ist, dass alle Kräfte für die Forschung an Impfstoffen und Arzneien gebündelt werden und alle Länder weltweit - auch ärmere - davon profitieren. Von der Leyen machte zugleich klar, dass in den kommenden Wochen und Monaten noch viel mehr Geld gebraucht werde: „Der heutige Sprint war ein großartiger Start unseres Marathons.“ UN-Generalsekretär Antonio Guterres sagte, dass rund fünf Mal so viel Geld nötig sei. Ende Mai soll eine weitere Konferenz folgen.

Die Hauptbotschaft der Veranstaltung war: Wir bündeln die Kräfte gegen den unsichtbaren Feind. Viele der Teilnehmer fanden rührende, bisweilen auch pathetische Worte. Der gerade von Covid-19 genesene britische Premierminister Boris Johnson sprach vom dringendsten gemeinsamen Anliegen unseres Lebens.

USA und Russland glänzten mit Abwesenheit
Die Weltmacht USA fehlte bei dem globalen Kraftakt - ebenso wie Russland. US-Außenminister Mike Pompeo ließ ausrichten, man begrüße die Anstrengungen der anderen. Ein hoher US-Regierungsbeamter ergänzte in Washington - zeitgleich mit der Geberkonferenz in Brüssel -, die dort bedachten Organisationen bekämen auch von der US-Regierung viel Geld. Die Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern wie auch mit Partnern in aller Welt bleibe „extrem robust“. In Europa herrscht aber Sorge, dass US-Präsident Donald Trump vorrangig die USA versorgen würde, falls dort ein Durchbruch für den Impfstoff gelingt - folgend dem Motto „America first“.

Lockerungen, aber Pandemie in Italien noch „voll im Gange“
Das besonders stark von der Krise betroffene Italien tat nach zwei Monaten strikter Kontaktsperren einen ersten Schritt Richtung Normalität: Fabriken dürfen die wichtigsten Produktionszweige hochfahren. In Italien sind nach amtlichen Angaben fast 29.000 Menschen an den Virus-Folgen gestorben, nur in den USA sind es mehr. Ministerpräsident Giuseppe Conte will deshalb auch noch keine Entwarnung geben: Angesichts von täglich mehr als 1000 Neuinfektionen sei die Pandemie in Italien noch „voll im Gange“.

Auch die USA sind von Normalität weit entfernt. In der Millionenmetropole New York zog es bei sonnigem Wetter wieder viele Menschen in die Parks von Manhattan. Doch Trump warnte, die Zahl der Corona-Todesopfer könne letztlich auf 100.000 steigen. In den USA gibt es nach amtlichen Angaben bisher rund 67.000 Tote und 1,1 Millionen Infektionen im Zusammenhang mit dem Covid-19.

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