Angebot leidet

Fachkräftemangel belastet unsere Tourismusbetriebe

Reisen & Urlaub
06.07.2018 10:44

Die Tourismusbetriebe blicken nach einer erfolgreichen Wintersaison zuversichtlich in den Sommer. Ein großes Manko stellt allerdings der Fachkräftemangel dar. Knapp ein Drittel der Betriebe reduzierte das Angebot aufgrund fehlender Mitarbeiter bereits.

Für den Tourismusbarometer 2018 wurden 206 Unternehmer aus ganz Österreich befragt. Es zeigte sich dabei, dass sich die aktuell gute wirtschaftliche Gesamtsituation positiv auf die heimische Tourismusbranche auswirkt. Mit einem Indexwert von 2,83 nach Schulnotensystem lässt sich eine leichte Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (2,99) erkennen, so eine Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte und der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV).

„Die wirtschaftliche Lage hat sich innerhalb des letzten Jahres für die Hälfte der Befragten verbessert“, so der Tiroler Deloitte-Partner Andreas Kapferer. 69 Prozent der Befragten seien mit den Winterumsätzen zufrieden. 62 Prozent rechneten mit einer Umsatzsteigerung im Sommer.

Mitarbeiterengpässe beeinflussen Angebot
Ein latentes Risiko orten die befragten Betriebe in den offenen Stellen, die nicht mit geeigneten Mitarbeitern besetzt werden können. Österreichweit habe bereits fast ein Drittel der Befragten das Angebot wegen unbesetzter Stellen zurückgeschraubt. Manche mussten aufgrund des Mitarbeiterengpasses sogar einen Teil des Betriebes schließen. „In 37 Prozent der heimischen Tourismusbetriebe stehen weitere Arbeitsplätze auf dem Spiel“, warnt ÖHV-Generalsekretär Markus Gratzer. Viele Arbeitgeber versuchten den Mangel durch Digitalisierung auszugleichen, was bei der Rezeption und im Reservierungsmanagement funktioniere, aber nicht in der Küche.

Am schwierigsten ist laut Umfrage die Lage im Westen Österreichs: In Vorarlberg sehen demnach die Betriebe rund die Hälfte der Arbeitsplätze gefährdet. In Tirol sind es 43 Prozent. Die Situation in Wien oder im Burgenland ist hingegen deutlich entspannter.

Steuer- und Abgabenlast große Herausforderung
Vom Gesetzgeber erhofft sich die Tourismusbranche deshalb gezielte Arbeitsmarktoffensiven und entlastende Maßnahmen. So würden 72 Prozent der Befragten Betriebe die Regionalisierung der Mangelberufsliste befürworten. Doch auch die Unternehmen selbst schöpfen ihr Potenzial nicht zur Gänze aus, heißt es. Nach wie vor eine große Herausforderung stellt für die Befragten das regulatorische Umfeld sowie die Steuer- und Abgabenlast dar. Im Bundesländervergleich leiden Betriebe im Burgenland und in Salzburg am meisten unter der Kostensituation. Die Wiener Touristiker bewerten die Lage weniger negativ.

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