"Organismus"

Von KI gesteuert: Pentagon testete Drohnen-Schwarm

Elektronik
10.01.2017 11:28

Das US-Verteidigungsministerium hat einen weiteren Schritt bei der Entwicklung autonomer Waffensysteme gemacht: Wie das Pentagon am Montag in Washington mitteilte, testeten die US-Streitkräfte erfolgreich einen Schwarm aus 103 Mikro-Drohnen, die durch ein System künstlicher Intelligenz gesteuert werden.

Militärstrategen setzen große Hoffnung in diese Technologie, die günstig in der Herstellung ist und aufgrund der großen Zahl der Flugkörper besonders wirkungsvoll im Einsatz gegen Gegner sein soll. Den Angaben zufolge war der weltweit größte Schwarm von Mikro-Drohnen bereits im Oktober in Kalifornien getestet worden. Künftig sollen bis zu 1000 Stück der rund 16 Zentimeter kleinen und "Perdix" genannten Fluggeräte im Schwarm durch die Lüfte schwirren.

Möglich wurde die Weiterentwicklung durch Fortschritte bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz. Die Mikro-Drohnen verhielten sich wie ein Schwarm in der Natur, erklärte das Pentagon. Sie seien "ein kollektiver Organismus", der ein dezentralisiertes Gehirn für die Entscheidungsfindung besitze und dessen Bestandteile sich wie Schwärme in der Natur aneinander anpassen könnten.

Die Perdix-Drohnen seien "keine vorprogrammierten synchronisierten Individuen", erklärte der Leiter der zuständigen Pentagon-Abteilung, William Roper. "Denn jeder Perdix kommuniziert und kollaboriert mit jedem anderen Perdix, der Schwarm hat keinen Anführer und kann sich an Drohnen anpassen, die in das System eintreten oder es verlassen." Der im Oktober getestete Drohnen-Schwarm wurde den Angaben zufolge von drei Kampfjets vom Typ F/A-18 Super Hornet aus gestartet.

Die Mikro-Drohnen werden von einer Abteilung im Pentagon entwickelt, die für die Integration technologischer Innovationen in die Rüstung zuständig ist. Das Strategic Capabilities Office wurde 2012 von Verteidigungsminister Ashton Carter gegründet, der damals Vizechef des Pentagon war. Inwiefern die Drohnen dem Militär in Zukunft von Nutzen sein sollen, lässt dieses offen. In einer Mitteilung heißt es lediglich, dass die autonomen Systeme den Menschen befähigten, "bessere Entscheidungen schneller zu treffen".

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