Test in Hamburg

Hermes startet Paketzustellung per Roboter

Elektronik
04.08.2016 13:45

Der Paketlieferant Hermes startet seine Zustellung per Roboter im August in Hamburg. Dabei gehe es zunächst um einen Testbetrieb, kündigte der Vorstandschef von Hermes Deutschland, Frank Rausch, am Donnerstag an. Bis zu drei Roboter sollen demnach zunächst bis Ende 2016 reguläre Paketsendungen an ausgewählte Testkunden zustellen.

Während des zunächst viermonatigen Pilottests pendeln die Zustellroboter des estländischen Herstellers Starship zwischen den teilnehmenden Paket-Shops und ausgewählten Testkunden. Transportiert werden Sendungen, die im sogenannten WunschPaketShop-Service von Hermes verschickt werden. Dabei handelt es sich um Pakete, die auf Wunsch des Kunden nicht nach Hause, sondern in einen Paket-Shop geliefert werden.

Hier kommen nun die Roboter zum Einsatz: Anstatt eine Sendung nach Anlieferung im Shop persönlich dort abzuholen, können die Tester per Smartphone einen Roboter damit beauftragen, ihnen die Sendung nach Hause zu bringen. Konventionelle Zustelltouren oder gar Zusteller ersetzten die Roboter somit nicht, betonte Hermes. Vielmehr installiere ma testweise einen neuen Servicekanal, der die persönliche Abholung von Sendungen im Shop ablöse.

Lieferung binnen 30 Minuten
Die Lieferung per Roboter kann innerhalb von dreißig Minuten erfolgen, die Anlieferzeit bestimmt der Kunde. Hat das Fahrzeug sein Ziel erreicht, erhält der Empfänger eine SMS-Benachrichtigung und kann seine Sendung an der Haustür entgegennehmen. Das Öffnen des Transportfachs erfolgt über einen individuellen, verschlüsselten Link. Wird eine gewaltsame Öffnung versucht, löst der Roboter umgehend Alarm aus und verständigt automatisch die Zentrale. Dank konstantem GPS-Signal und eigener Lokalisierungstechnologie lässt sich die Position des Fahrzeugs laut Hermes jederzeit bis auf einen Zoll genau zurückverfolgen.

Operator und weitere Person begleiten Roboter
Jeder Zustellroboter ist während des Betriebs dauerhaft online und mit einem Mitarbeiter von Starship verbunden. Dieser sogenannte Operatorüberwache die Fahrt des Roboters auf dem Fußweg und könne im Notfall jederzeit eingreifen. Bei den Tests in Hamburg ist zusätzlich eine weitere Person vor Ort, die den Roboter begleitet und für Fragen zur Verfügung steht. Das gilt insbesondere für die sogenannte Mapping Phase, in der der Roboter seine Testumgebung kennenlernt und sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut macht. Erst nach Abschluss dieser Erkundungsfahrten sei ein autonomer Fahrbetrieb überhaupt möglich, hieß es.

Im Schritttempo auf Fußwegen unterwegs
Der Roboter fährt maximal Schrittgeschwindigkeit und verkehrt ausnahmslos auf Fußwegen und anderen, für Fußgänger vorgesehenen Bereichen. Straßen und Radwege würden lediglich zum Kreuzen genutzt - und das nur nach Freigabe durch den Operator. Ampeln und Zebrastreifen erkenne das System über Kameras und Sensoren ebenso vollautomatisch wie plötzlich auftauchende Hindernisse, die zu einem sofortigen Stopp des Fahrzeugs führten.

Neben Hamburg testen unter anderem London, Washington und Tallinn derzeit Roboter von Starship im Livebetrieb, etwa für Lebensmittellieferungen.

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