Was der alles kann!

Citroen ELO: Ein Riesen-Legostein für alle Fälle

Motor
10.12.2025 06:10

ELO. Für die nicht mehr ganz Jungen unter uns bedeutet das „Electric Light Orchestra“. Citroen zeigt unter der Bezeichnung nun ein Concept Car, das als Ideenlabor gedacht ist. Scheinbar innen größer als außen. Und irgendwie witzig. Nicht winzig. Okay, von außen schon ein bisschen.

Was ELO im neueren Fall heißt? Nun, es ist die Abkürzung für „REST, PLAY, WORK“. Unlogisch? Irgendwie schon, aber im Video oben wird klar, wie es gemeint ist. Von wem die Musik im Video ist? Dreimal dürfen Sie raten …

Jedenfalls ist Citroëns Elo ist vollgepackt mit Ideen, Konzepten, Spielereien und Visionen.

Man soll entspannen, spielen und arbeiten können in dieser viereckigen Wundertüte. 4,10 Meter lang ist der Elo, das ist heutzutage der untere Rand der Kompaktklasse, aber der Innenraum ist gewaltig groß – 1,70 Meter hoch, die Einstiegsbreite zwischen den gegenläufig öffnenden Seitentüren beträgt 1,92 Meter – und bietet sechs Menschen Platz zu was auch immer.

Das relativ neue Citroen-Logo passt besonders gut zum ELO – als Überraschungsei.
Das relativ neue Citroen-Logo passt besonders gut zum ELO – als Überraschungsei.(Bild: Citroën/Guillaume Ombreux)

Wundertüte mit Möglichkeiten ohne Ende
Denn an Bord des orangefarbenen Riesen-Legosteins befinden sich neben modular zu entfernenden und nutzbaren Sitzen und dem zentralen Fahrerthron in der Mitte der Kommandobrücke: Boule-Kugeln, vakuumierte Matratzen, ein Beamer samt Leinwand, ein Skateboard – und was der urbane Mensch der Zukunft für seine kleinen, mobilen Fluchten noch so benötigen mag. 4,5 Quadratmeter Glasfläche fluten den Innenraum mit Licht.

Elos offizieller Name ist Elo1, es kann also sein, dass nach dem Konzeptfahrzeug Oli aus dem Jahr 2022 und dem Elo, der am 9. Januar 2026 beim Brüsseler Autosalon der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll, irgendwann noch ein weiterer Elo folgen wird. Bei Citroën sieht man den Elo als Entwicklungslabor, als Schaufenster der Möglichkeiten. Natürlich wird kein Auto der Zukunft ausschließlich mit Freizeit- und Sportgeräten vollgestopft sein. Aber all die vielen liebevoll versponnen anmutenden Ideen der Citroën-Designer und -Techniker sind doch mehr als reine Utopie. Denn das Spiel mit Platz und Materialien ist pragmatisch. 

(Bild: Citroën/Guillaume Ombreux)
(Bild: Citroën/Guillaume Ombreux)
(Bild: Citroën/Guillaume Ombreux)
(Bild: Citroën/Guillaume Ombreux)
(Bild: Citroën/Guillaume Ombreux)
(Bild: Citroën/Guillaume Ombreux)

Dass etwa zwei reguläre Steckdosen fürs bidirektionale Laden in der Seitentürleiste im Fahrzeugboden eingelassen sind, ist das eine. Daneben allerdings ist ein Anschlussventil, an das Schläuche zum Aufpumpen der Bordmatratzen oder von Bällen angeschlossen werden können. Eine wirklich clevere Idee. 

Nicht nur Elos changierender Lack hat Signalwirkung – das ganze Fahrzeug strahlt die Aufforderung zur Aktivität aus. Wie in Wohnmobilen ist der Fahrersitz zu drehen – hier gleich um 360°. Jedes Detail ist gründlich durchdacht, viele Ideen, wie etwa Boulekugeln oder Kaffeebecher, sind erst hinter ausgeklügelten Klappen oder in Stauräumen zu entdecken. Der Elo ist die Bühne, die seine Nutzer bespielen sollen. Ob im Innenraum oder durch spezielle Fähigkeiten, die mit den Partnern Decathlon (Sportartikelhersteller) und Goodyear erdacht wurden. So entwickelte der Reifenhersteller neue intelligente Reifen mit zweigeteilten Laufflächen für den Outdoor-Einsatz.

Matratzen von Sportartikelkonzern
Von Decathlon stammt das Material der Matratzen. Das sogenannte Dropstitch-Gewebe wird insbesondere für Surfbretter, Kajaks und Paddleboards verwendet. Die beiden Matratzen werden aus ihren Staufächern genommen, ausgeklappt und mit dem Druckluftventil aufgeblasen. Das spezielle Material verleiht den beiden Betten eine Festigkeit, die keine besondere Verstärkung erfordert, um sie nach dem Einbau im Fahrgastraum in Position zu halten.

Da das Automobil als solches statistisch im Schnitt 95 Prozent seiner Lebenszeit im Stand verbringt, ist Elo als Aufenthaltsraum, als fahrfähige Work-Life-Balance Kern des Konzepts. Ein Fahrzeug als Tiny House mit angeschlossenem Sportplatz sozusagen. Dass neben Zukunftsdenken auch viel gute Laune in diese Entwicklung einfloss, ist Citroëns Design Direktor Pierre Leclercq deutlich anzumerken. „Die Designteams von Citroën hatten viel Spaß dabei, ein Modell zu entwerfen, das bis ins kleinste Detail durchdacht ist, um praktisch, unterhaltsam und clever zu sein.“ 

Clever ist auch die Armaturenlösung. Flachbildschirme werden auf einem transparenten Bildschirm mit reflektierender Folie gespiegelt, wodurch die farbigen Informationen transparent über die gesamte Breite der Windschutzscheibe schweben. Das ist im Vergleich zu einem herkömmlichen Head-up-Display wesentlich günstiger.

Der Elo ist ein wirklich origineller Blick in die Zukunft. Schade eigentlich, dass er nie die Straßen bevölkern wird. Aber sein Ideenreichtum wird sich hoffentlich in vielen künftigen Citroëns und Stellantis-Vehikeln wiederfinden.

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