Besser daheim lassen

Christkindlmarkt als Belastungsprobe für Hunde

Tierecke
17.11.2025 17:05

Lichterglanz und Glühwein für uns – Stress pur für den Hund: Die Tierschutzombudsstelle Wien appelliert eindringlich an Hundehalter, ihre Vierbeiner nicht mit auf den Weihnachtsmarkt zu nehmen. Denn was für Menschen Feststimmung ist, kann sich für Hunde wie ein Minenfeld anfühlen. 

Adventmärkte sind ein Fixpunkt der Vorweihnachtszeit. Doch während wir uns zwischen Punschstand und Lebkuchenbude treiben lassen, kann das Gedränge für unsere Hunde schnell für Überforderung sorgen. Die Tierschutzombudsstelle Wien bringt es in ihrer aktuellen Kampagne auf den Punkt: „Gönn’ mir eine Pause, lass mich zu Hause!“

Spießrutenlauf für Vierbeiner
Tierschutzstadtrat Jürgen Czernohorszky warnt: „Der Besuch eines Adventmarktes sollte ein positives Erlebnis für alle sein. Leider ist vielen Hundehaltern nicht klar, was sie ihren Tieren mit so einem gemeinsamen Besuch antun. Aus Hunde-Perspektive entspricht der Weihnachtsmarkttrubel einem Spießrutenlauf, zu Hause haben sie es auf jeden Fall gemütlicher“. 

Besonders kleine Hunde sind fast chancenlos: Zwischen unzähligen Beinen hindurch navigieren, ...
Besonders kleine Hunde sind fast chancenlos: Zwischen unzähligen Beinen hindurch navigieren, während Menschen mit Punschbecher in der Hand wenig Rücksicht nehmen? Ein Albtraum.(Bild: Jürgen Fälchle - stock.adobe.com)

Verletzungsgefahr wird unterschätzt
Auch Eva Persy, Leiterin der Tierschutzombudsstelle, ergänzt: „Die Hunde sind total überfordert, für sie ist der Trubel einfach nur furchtbar!“ In einem von der Ombudsstelle veröffentlichten Videoclip wird deutlich, wie stark Hunde unter der chaotischen Situation leiden. Glasscherben, Holzspieße, Essensreste und unvorhersehbare Bewegungen alkoholisierter Besucher erhöhen zusätzlich das Verletzungsrisiko.

Muss der Hund mit?
Viele Halter meinen es gut – und machen es damit schlimmer. Argumente wie „Er mag nicht gerne alleine bleiben“ oder „Er ist ein Familienmitglied und kommt überallhin mit“ hört die Ombudsstelle oft. Doch genau, weil Hunde Familienmitglieder sind, müssen ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden. 

Umgebung mit Bedacht wählen
Das bedeutet jedoch nicht, dass Hunde immer in Watte gepackt werden müssen. Fachleute betonen: Umwelttraining ist wichtig, damit Hunde im Alltag souverän bleiben – unterschiedliche Geräusche, Untergründe, Menschen, Verkehr. Aber Umwelttraining heißt nicht, den Hund mitten auf den überfüllten Platz zu stellen – sondern ihn schrittweise an neue Eindrücke zu gewöhnen. 

Ein überfüllter Christkindlmarkt ist für Hunde oft zu laut, zu eng und zu unübersichtlich, sodass Rückzug und Orientierung kaum gewährleistet sind. Stattdessen sind Spaziergänge mit weniger Trubel und kurze, fokussierte Trainingseinheiten im urbanen Raum die bessere Wahl für ein stressfreies Adventerlebnis.

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