Vier 50-Zoll-Monitore, ein Haufen Kameras und drei Mikrophone, das ist der Stoff aus dem HP seine Meeting-Träume gestrickt hat. In Partnerschaft mit der Animationsfirma DreamWorks und etlichen Netzwerkspezialisten hat man den virtuellen Konferenzraum für insgesamt sechs Teilnehmer pro Seite konzipiert. Durch komprimierte Videoübertragung in Fast-Echtzeit und eine ausgeklügelte Positionierung der Kameras soll ein realitätsnaher Eindruck vermittelt werden. Die Gesprächspartner sitzen sich in drei Monitoren „gegenüber“ und können via Dokumenten-Kamera bzw. Computer auf einem vierten Monitor Grafiken, Daten und Videos austauschen.
HP hat nach eigenen Angaben auch schon zwei fette Kunden an Land gezogen: Pepsi orderte Konferenzräume für seine Standorte in Chicago, New York und Texas. Chip-Herstellern AMD sichert seine Kommunikation zwischen den beiden Firmensitzen Sunnyvale in Kalifornien und Austin in Texas. Einen Vorteil hat das virtuelle Konferenzzimmer definitiv: Die Besitzer sparen sich die Kosten für die Flugbeförderung der Konferenzteilnehmer. Für einen Anschaffungspreis von einer halben Million Dollar und monatlichen Betriebskosten von weiteren 18.000 US-Dollar kann man seine Gesprächspartner aber mehrere Male rund um den Globus schicken.
Ein weiterer Punkt der Kritik wäre noch, dass die Idee selbst alles andere als neu ist. Die US-Regierung „videokonferenziert“ schon seit Jahren, man musste sich die Mittel dort nur selbst zusammenstöpseln, anstatt sie von einer Firma fertig geliefert zu bekommen. Übertragungskapazitäten sind für Regierungen auch kein Problem, solang man dort noch eigene Satelliten besitzt. Hier liegen wiederum HPs Stärken, denn der virtuelle Konferenzraum benötigt Gottseidank keine eigenen Trabanten im Universum...
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