Billigster Stromer

Dacia Spring kriegt Mega-Update mit mehr Leistung

Motor
08.10.2025 06:10

Dacia poliert den Spring fürs Modelljahr 2026 kräftig auf. Stärkere Motoren und mehr Technik sollen den Billig-Stromer alltagstauglicher und komfortabler machen.

Mit dem Spring landete Dacia 2021 einen Volltreffer. Zum Start weg war der kleine Stromer um einige Tausender billiger als alle damaligen Konkurrenten wie Fiat 500e oder VW e-Up. Obwohl er technisch nicht mithalten konnte, überzeugte er vor allem Autokäufer mit knappem Budget oder Pendler, die nur günstig zur Arbeit kommen wollten.

Dabei ist der nur 3,70 Meter kurze Rumäne gar nicht so mini. Vorne sitzt man ordentlich, die Rückbank reicht für die Kinder, und der Kofferraum fasst bei umgelegter Lehne bis zu 1000 Liter. Wer also beim Komfort Abstriche macht, bekommt viel Auto fürs Geld. Zumindest sehen das europaweit 179.000 Käufer so, die den in China produzierten Viersitzer bisher bestellt haben. 

Doch die Tage des Spring sind gezählt: Für knapp unter 18.000 Euro soll Ende 2026 ein Nachfolger auf Basis des elektrischen Renault Twingo kommen. Kurz vor seinem Ende bekommt der Spring nun ein technisches Update. Ob Dacia den aktuellen Einstiegspreis von 15.590 Euro (inkl. 4400 Euro „Dacia-Bonus“) hält, bleibt abzuwarten. Das mit Abstand günstigste Elektroauto auf dem europäischen Markt soll er jedenfalls bleiben.

(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)

Mehr Motor-Power
Als 3,70 Meter kurzer Kleinstwagen ist der Spring für urbane Einsätze gedacht. Dazu passen die Fahrdaten: Mit maximal 48 kW/65 PS und 230 Kilometern Reichweite ist das Mini-Auto auf längeren Strecken schnell überfordert. Mit den jüngsten Änderungen will Dacia diesen Schwachpunkt ausmerzen und den Einsatzbereich erweitern.

Herzstück der Überarbeitung sind zwei neue Elektromotoren. Statt der bisherigen 45- und 65-PS-Versionen gibt es nun Aggregate mit 52 kW/71 PS und 75 kW/102 PS. Besonders bei Landstraßen- und Autobahntempo zeigen sich die Unterschiede: Der Spring Modelljahr 2026 schafft den Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h in 6,9 Sekunden, die 70-PS-Version benötigt 10,3 Sekunden. Zum Vergleich: Das frühere Topmodell brauchte dafür noch 14 Sekunden.

Neue Batterie, neuer Einbauort
Hand wurde auch an die Plattform gelegt. Dacia hat den Unterbau verstärkt und die Batterie in einem neu konstruierten Mitteltunnel platziert. Das soll die Steifigkeit der Struktur erhöhen und die Gewichtsverteilung verbessern. Bisher saß der Akku vor der Hinterachse, weshalb der hecklastige Wagen in flott gefahrenen Kurven gerne mal mit dem Hintern wackelte, besonders auf nassen Straßen. Stärkere Bremsen, serienmäßige 15-Zoll-Räder ab dem zweiten Ausstattungsniveau und ein modifiziertes Fahrwerk sollen den Kleinwagen fit für das Plus an Leistung machen.

Außerdem bekommt er eine neue Batterie. Erstmals setzt die Renault-Gruppe auf einen Lithium-Eisenphosphat-Akku. Mit 24,3 kWh hat er zwar gut 2,5 kW weniger Kapazität als die Vorgänger-Batterie und wiegt etwas mehr. Dafür gelten LFP-Akkus als thermisch stabiler, langlebiger und kostengünstiger als klassische Lithium-Ionen-Batterien, weil sie ohne Kobalt und Nickel auskommen. Der Nachteil: Die geringere Energiedichte schlägt sich aufs Gewicht.

Damit die Reichweite des 2026er-Modells nicht leidet, haben die Ingenieure die Karosserie aerodynamisch überarbeitet. Verkleidungen am Unterboden und ein Dachspoiler sollen Luftverwirbelungen reduzieren. 

Geladen wird weiterhin serienmäßig mit 7 kW Wechselstrom, womit der Akku an einer Wallbox in rund dreieinhalb Stunden wieder voll ist. Am DC-Lader fließt der Strom künftig mit 40 statt bisher mit 30 kW. 29 Minuten sollen genügen, um den Akku von 20 auf 80 Prozent zu bringen.

(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)
(Bild: Dacia)

Im Innenraum bleibt vieles beim Alten. Allerdings bietet künftig bereits die Basisversion ein 7-Zoll-Kombiinstrument. Um Radio zu hören oder zu navigieren, ist ein eigenes Smartphone nötig. Ab der mittleren Linie Expression gibt es ein Multimediasystem mit Smartphone-Anbindung, im Topmodell Extreme schließlich einen 10-Zoll-Touchscreen samt kabellosem Apple Car Play und Android Auto. Wer mehr will, kann zudem ein Navigationssystem mit Echtzeit-Verkehrsdaten ordern.

Fehlt nur noch eine Namensänderung: Dacia Billigster.

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