EICMA 2013

Die Highlights der größten Motorradmesse der Welt

Motor
06.11.2013 02:25
Mailand ist alljährlich im November nicht nur Mode- , sondern vor allem Motorradhauptstadt: Von Donnerstag bis Sonntag ist die 71. EICMA fürs Publikum geöffnet, die wichtigste Motorradmesse der Welt - unumstritten, weil die Kölner Intermot nur im Zweijahresrhythmus stattfindet. Hier ein Überblick über die wichtigsten Neuheiten.
(Bild: kmm)

BMW legt ganz oben nach: Die S 1000 RR leistet jetzt deutlich über 200 PS. Vor allem aber kommt sie auch in einer ersehnten Nacktversion heraus: 160 PS bleiben nach der Alltagstauglichkeitskur übrig, was bei einem Gewicht von vollgetankt 207 kg inklusive teilintegralem Renn-ABS und Lenkungsdämpfer den Begriff "Dynamic Roadster" nachvollziehbar macht. Dazu bieten die Münchner mit der R nineT etwas fürs Herz: Um den bewährten luftgekühlten Boxer haben sie ein Schmuckstück nach Art der klassischen Café Racer gebaut, den jeder Käufer eingeladen ist zu modifizieren. Die Superreiseenduro R 1200 GS kommt als Adventure-Version u.a. mit 30-Liter-Tank, außerdem wurde die R 1200 RT neu aufgelegt. Der Komfort-Tourer bekommt den Wasserboxer der GS und optional einen Schaltassistenten. Last not least: Nach der Premiere auf der IAA darf sich auch der Elektroroller C evolution unter die Benzinbrüder mischen.

Ducati präsentiert beim Heimspiel die scharfe kleine Schwester der 1199 Panigale: Der verkleinerte Superquadro-Motor der 899 Panigale leistet 148 PS bei 10.750/min., das maximale Drehmoment beträgt 99 Nm bei 9.000/min. Die Kleine wiegt trocken nur 169 kg. Doch auch die Große steht im Rampenlicht: Mit der Superleggera-Version treiben sie in Borgo Panigale den Wahnsinn der Ducati 1199 auf die Spitze: Mehr als 200 PS treffen auf 155 kg Trockengewicht. Leider bereits ausverkauft (500 Stück, 65.000 Euro). Dazu zeigt Ducati ein brandneues Modell: Die Monster 1200R bekommt den großen Panigale-Motor, der hier 145 PS leisten darf. Bei 7.250/min. liegen fette 124,5 Nm an. Als Trockengewicht gibt Ducati 182 kg an.

Honda legt beim Hubraum nach: Aus 600 wird 650, aus 700 teilweise 750; die Gold Wing F6B bekommt eine kleine und eine ganz kleine Schwester, die Fireblade eine Rennversion, die VFR800F ein tiefgreifendes Update. Näheres hier.

Harley-Davidson legt nach 13 Jahren erstmals wieder eine neue Plattform auf. Street genannt, mit 500 und 750 cm³, wobei wir die 500er in Europa nicht erleben werden. Näheres hier.

Kawasaki hat zwei absolute Neuheiten am Start. Die Z 1000 ist mit ihren scharfen LED-Scheinwerfern zum Fürchten böse, die Maske hat was von einem gefährlichen Reptil. Der Motor ist kein Abspeck-Aggregat aus der ZX10-R, sondern eigens für den Nicht-Renneinsatz konstruiert. Entsprechend smooth soll die Z mit ihren 142 PS zu fahren sein. Die Z 1000 SX wurde gleich mit überarbeitet. Optisch erkennt man den neuen Sporttourer vor allem am neuen Auspuff und an den optionalen 28-Liter-Koffern, die nicht mehr an einem Rohrgeflecht, sondern an einer unauffälligen Aufhängung angebracht werden. Außerdem lassen sie sich jetzt endlich per Zündschlüssel versperren. Technisch werden Leistung (142 statt 139 PS), Drehmoment (1 Nm mehr 500/min. früher), Bremsen und Sound schärfer, es gibt ein neues ABS, zwei Power-Modi und die dreistufige Traktionskontrolle aus der ZZR 1400. Neu bei Kawasaki ist auch der erste Roller für Europa. Der J300 ist eine Kymco-Konstruktion, soll aber hochwertiger sein als der entsprechende Scooter des Zulieferers. Sein 299-cm³-Motor leistet 28 PS.

KTM schöpft aus dem Vollen und setzt mit der 1290 Super Duke R einen mächtigen Fußabdruck. Ihr 1.301 cm³ großer Zweizylinder mit Doppelzündung leistet 180 PS bei 8.870/min., dazu gibt's 144 Nm auf die Kurbelwelle. Fett, aber nicht schwer: 205 kg vollgetankt. Für junge Racer bekommen 125er und 390er jeweils eine RC-Version mit Vollverkleidung und verschärftem Fahrwerk. Tochter Husqvarna zeigt kurz nach der Übernahme die neue Modellreihe der Motocross- und Enduro-Bikes – und einen schrillen 700-cm³-Supermoto-Prototypen, der aber ein reines Showbike ist.

Eine kleine, heiße Reiseenduro legt MV Agusta auf Basis der Brutale 800 auf: die Turismo Veloce 800. Sie leistet 125 PS und wiegt trocken 194 kg, in der Version Lusso 207 kg.

Bei Piaggio bzw. Österreich-Importeur Faber gibt es genau eine wesentliche Neuheit: die Vespa Primavera. Die Nachfolgerin der LX (die im Lauf des nächsten Jahres aus dem Programm genommen wird) kommt im Dezember mit wahlweise 50 oder 125 cm³ ab rund 3.000 bzw. 4.500 Euro. ABS ist optional. Bei Aprilia heißt es Kurzarbeit statt Neuheiten.

Suzuki hat die Nachfolgerin der V-Strom am Start: Der 1.037 cm³ große V2-Motor leistet 100 PS und bietet 103 Nm bei 4.000/min. Auch wenn es die Werte nicht vermuten lassen, ist der Motor komplett neu entwickelt, betonen die Japaner. Man wollte sich einfach nicht am großen Aufrüsten beteiligen, sondern lieber eine Alternative zwischen den ganz Großen á la GS und den Kleinen á la Tiger 800 bieten. Das große Plus der neuen V-Strom ist ihr geringes Gewicht – sie wiegt vollgetankt nur 228 kg, acht weniger als die alte. Inklusive serienmäßigem ABS. Außerdem hat Suzuki die Burgmänner 125 und 200 überarbeitet.

Triumph bietet vor allem zwei ziemlich dicke Neuheiten in der Thunderbird-Baureihe auf: Commander und LT. Beide werden vom laut Triumph "größten Parallel-Zweizylinder der Motorrad-Welt" angetrieben. Der 1699 cm³ große DOHC-Vierventiler produziert 94 PS bei 5400/min und ein gewaltiges Drehmoment von 151 Nm bereits bei 3.550/min, die per Zahnriemen ausgeliefert werden. Die LT wiegt satte 380 kg – interessant, dass das Kürzel für "Light Touring" steht. Die Commander bringt gut 30 kg weniger auf die Waage.

Bei Yamaha war vergangenes Jahr noch ein purer Dreizylindermotor verheißungsvoll in einem Drahtgeflecht gehangen – dieses Mal sehen wir ihn wieder, aber verpackt in ein Naked Bike namens MT-09. 115 PS leistet das 847er-Triebwerk, was gemeinsam mit vollgetankten 188 kg viel Spaß verspricht. Noch nicht zuvor gezeigt wurde ein weiteres MT-Bike (MT=Masters of Torque), die MT-07, sowie ein Dreirad-Roller und ein Hoch-leben-die-späten-70er-Motorrad mit Kickstarter – alles hier.

Was Elektro-Motorräder betrifft: Zero hat nichts Neues, Brammo bleibt der Messe fern – bleibt der BMW-E-Scooter. Und der wird gewaltige 15.000 Euro kosten.

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(Bild: kmm)



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