Seit „Starmania“ 2021 ist Vanessa Dulhofer alias Ness auf musikalischem Erfolgs-Kurs. Ein TikTok-Cover des Klassikers „Geboren um zu leben“ bringt ihr einen Chart-Hit mit Kontra K, einen Festivalauftritt – und als Kirsche obendrauf eine Version mit Unheiligs „Grafen“. Im Herbst geht’s auf große Tour mit mehreren Stopps in Österreich. Alles dazu und mehr im „Krone“-Talk.
Mit süßen 16 Jahren nahm Vanessa Dulhofer 2021 an der ORF-Castingshow „Starmania“ teil – und belegte dort den dritten Platz. Ness nennt sich die 21-jährige Künstlerin heute, die ihren Musiktraum bis heute unbeirrt verfolgt.
„Ich hatte damals kaum Perspektiven, war schlecht in der Schule und auch mental an einem dunklen Ort. Die Teilnahme hat mir die Türen zur Musikwelt geöffnet“, erzählt sie im Krone-Talk. Dass sich für die Schülerin von damals alles verändert hat, gibt sie heute stolz zu: „Ich bin meiner Oma sehr dankbar dafür – sie hat mich für die Show angemeldet.“
Nicht nur hat sich für die Sängerin aus Traiskirchen vieles verändert – auch ihr musikalischer Stil hat sich seit „Starmania“ spürbar weiterentwickelt. „Ich hatte keine Ahnung, wie man mit so jungen Jahren Songs schreibt. Heute hört man einen deutlichen Unterschied – meine Stimme, mein Stil und mein Songwriting haben sich total weiterentwickelt.“
Wenn man die Musikerin auf Social Media verfolgt, wird schnell klar, welche Themen ihr in ihrer Musik wichtig sind – und wie persönlich sie diese angeht.„Ich möchte ein Sprachrohr sein für Menschen, die sich auch in meinen Texten wiederfinden. Auch schreibe ich oft Dinge, über die ich nicht so gut reden kann, wie mentale Gesundheit oder Tabu-Themen.“
Auf die Frage, was sie denn mit diesen sogenannten Tabu-Themen meint, antwortet sie entschlossen: „Ich finde, es sollte eigentlich keine unangemessenen Themen geben. Aber gesellschaftlich ist es leider oft so: ,Stell dich nicht so an´ – psychische Erkrankungen werden nicht ernst genommen. Dabei ist Reden so wichtig! Und ich will meinen Teil dazu beitragen, dass sich das ändert. Wir sind schon weiter als früher, aber noch lange nicht am Ziel.“
Rock am Ring
Ihren Teil dazu trägt sie natürlich vor allem mit ihrer Musik, ihrer Stimme – und ihrem einzigartigen Auftreten bei. Bisher veröffentlichte Ness mehrere Singles und zwei EPs. Auch auf Social Media ist sie aktiv und präsentiert sich dort mit eigenen Songs und starken Cover-Versionen. Ein TikTok-Cover brachte schließlich den Durchbruch: Ihre Interpretation von „Geboren um zu leben“ (Unheilig) landete auf Platz 4 der deutschen und Platz 12 der österreichischen Single-Charts. Obendrein trat sie beim legendären Rock-am-Ring-Festival auf – als einzige weibliche österreichische Solo-Künstlerin.
Doch wer wurde eigentlich zuerst auf sie aufmerksam – und wie kam dieser Sprung zustande? Der renommierte Rapper Kontra K, bekannt für Hits wie „Diamant“ oder „Summertime“ und mehrere Nummer-eins-Alben, sah das TikTok-Video der Sängerin – und lud sie ein, den Song gemeinsam mit ihm neu zu interpretieren. „Ich war ehrlich gesagt erstmal so überwältigt, dass ich zwei Tage nicht geantwortet hab. Dann bin ich nach Berlin ins Studio, hab den Song gehört – und konnte es nicht fassen“, so die „Ozean“-Interpretin.
Für sie war das ein besonders bedeutender Moment – denn viele der negativen Kommentare während ihrer „Starmania“-Zeit kamen ausgerechnet von eingefleischten Kontra-K-Fans. Heute kann sie darüber schmunzeln: „Es ist ein ,in your face‘-Moment“, erzählt sie lachend.
Die Oma hat Geschmack
Der Song „Geboren um zu leben“ ist für viele ein echter Klassiker – ein Ohrwurm, der bis heute Generationen geprägt hat. Das weiß natürlich auch Unheilig-Frontmann „Der Graf“. Nachdem er die Neuinterpretation gehört hatte, meldete er sich persönlich – und steuerte in einer zweiten Version seinen eigenen Part bei. Zur großen Freude aller Beteiligten. „Das ist so eine große Ehre! Unheilig war mir schon damals ein Begriff – meine Oma hatte das Lied als Klingelton. Jedes Mal, wenn ich ihn gehört habe, hat er mich berührt. Und das schon als Zehnjährige. Dass der Graf jetzt dabei ist, fühlt sich an wie ein guter Fiebertraum.“
Video in Kairo? Ähm nein doch Island
Natürlich wollen wir wissen, wie es nach dem musikalischen Coup weiterging – und wie der Videodreh mit Kontra K und seinem Team verlief. Von der Version mit Unheilig gibt es zwar nur einen Visualizer, doch das Musikvideo zur ersten Version hat es in sich: „Wir wollten es in Kairo drehen, aber das hat nicht geklappt und dann sind wir nach Island. Es war richtig kalt mit minus zwölf Grad. Ich hatte mehrere Lagen Thermounterwäsche an, es hat trotzdem nicht gereicht. Wir sind in einem Schneesturm geflogen, und ich habe fürchterliche Flugangst. Aber ich wusste: Wenn ich das jetzt nicht durchziehe, mache ich einen Rückschritt. Und das wollte ich nicht. Island war dann letztlich perfekt für den Song.“
Auf die Frage, welche Szenen ihr besonders gefallen haben und welche für das Video wichtig waren, muss sie nicht lange überlegen: „Der Wasserfall. An dem Tag war da sogar ein riesiger Regenbogen. Und diese Klippe, auf der ich mit der Schleppe stand: Der Wind war so stark, ich dachte wirklich kurz, ich fliege weg.“ Klingt nach sehr viel Stoff, welches das Ausnahme-Talent verarbeiten muss. „Ja, es war magisch!“.
In den vergangenen Monaten hat sich bei Ness einiges getan - und es geht direkt weiter. Am 20. Juni erscheint eine Single, außerdem steht ihre erste große Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz an. In Österreich tritt sie in mehreren Städten auf – Tickets gibt’s auf www.oeticket.com. Doch bevor das nächste große Kapitel beginnt, wollen wir wissen: Wie sieht für Ness der perfekte Tour-Alltag aus? „Ausschlafen, mit Leuten quatschen, die meine Musik hören – und dann am Abend einfach auf der Bühne stehen. Danach glücklich und zufrieden ins Bett fallen und denken: ‘Ich will gleich wieder auf Tour gehen.‘“
Wer die Musikerin also live erleben und mit ihr vielleicht persönlich quatschen möchte, sollte schnell sein. Sie selbst verspricht: „Es wird die krasseste Show überhaupt – mit Special Guests!“
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