Bluttat in Graz

Bundespräsident: „Den Schmerz kann nichts lindern“

Innenpolitik
10.06.2025 12:25

Die Bluttat an einer Grazer Schule schockiert Österreich. Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) sprach in einer ersten Reaktion von einer „furchtbaren Tragödie“.  Alle innenpolitischen Termine wurden abgesagt.

Kahr befand sich am späten Dienstagvormittag selbst am Tatort. Mindestens zehn Tote, darunter auch der mutmaßliche Täter, sind bestätigt. Viele Verletzte seien in ein Krankenhaus gebracht worden.

„Alle Einsatzorganisationen agieren umsichtig“, so Kahr. Ein Teil der Kinder und Lehrenden ist zwischenzeitlich in die Grazer Helmut-List-Halle gebracht worden. Familienzusammenführungen finden in der ASKÖ-Halle statt. Mitarbeiter der Kriseninterventionsteams sind im Einsatz.

Kahr ersuchte, dass in den kommenden Tagen zwar Unterricht stattfinden solle, „aber der Stoff nicht im Vordergrund“ stehe. „Das muss jetzt zuerst bewältigt werden. Das beschäftigt uns alle. Es muss Zeit dafür gegeben werden, um das zu verarbeiten.“

Elke Kahr im Gespräch mit einem Polizisten.
Elke Kahr im Gespräch mit einem Polizisten.(Bild: APA/ERWIN SCHERIAU)
Der Tatort ist weiträumig abgesperrt.
Der Tatort ist weiträumig abgesperrt.(Bild: Jauschowetz Christian)

Kunasek zeigt sich fassungslos
Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) zeigte sich erschüttert: „Es ist unfassbar, was heute in Graz passiert ist. Als Landeshauptmann der Steiermark und als Vater bin ich zutiefst betroffen über diese Wahnsinnstat, die so viel Unheil und unglaubliches Leid gebracht hat.“

Auch sein Bildungslandesrat Stefan Hermann (FPÖ) fand bedrückende Worte: „Das unfassbare Leid, das diese sinnlose Tat verursacht, ist nicht vorstellbar. Meine Gedanken sind in diesen schweren Stunden bei den Opfern, den betroffenen Familien, den Schülern und dem Lehrpersonal.“

Kunasek sei im ständigen Austausch mit dem Innenminister, den Mitgliedern der Landesregierung und der Landespolizeidirektion. „Sobald es gesicherte Informationen gibt, werden wir weiter informieren. Ich habe meine Termine im Ennstal abgebrochen und bin am Weg zur betroffenen Schule.“ Für 15 Uhr ist eine Pressekonferenz mit Bundeskanzler Christian Stocker angesetzt. 

Kanzler und Bundespräsident trauern
„Der Amoklauf an einer Schule in Graz ist eine nationale Tragödie, die unser gesamtes Land tief erschüttert. Durch diese unfassbare Tat wurden Jugendliche plötzlich aus ihrem Leben gerissen, das sie noch vor sich hatten. Es gibt keine Worte für den Schmerz und für die Trauer, die wir alle – ganz Österreich – gerade fühlen“, ließ der Bundeskanzler mitteilen.

Er danke den Einsatzkräften und rief zum Zusammenhalt auf: „Was heute passiert ist, trifft uns alle – als Menschen, als Eltern, als Gesellschaft. Eine Schule ist ein Ort des Vertrauens, der Geborgenheit und der Hoffnung. Dass dieser sichere Raum so brutal erschüttert wurde, lässt uns fassungslos zurück.“ In schweren Zeiten sei „Menschlichkeit unsere stärkste Kraft“.

Auf Bundesebene wurden sämtliche Termine parteiübergreifend abgesagt. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Bildungsminister Christoph Wiederkehr (NEOS) brachen nach Bekanntwerden der Tat ebenfalls unverzüglich nach Graz auf.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen wollte ebenfalls nichts schönreden: „Es gibt nichts, was in diesem Moment den Schmerz lindern kann.“ Der Staatschef fuhr fort: „Österreich trauert.“ 

Auch Österreichs Chefdiplomatin Beate Meinl-Reisinger fand emotionale Worte: „Es ist nicht fassbar und unerträglich. Mein Mitgefühl und meine Trauer sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Niemand kann sich das Leid vorstellen, als Mutter dreier Kinder zerreißt es mir das Herz.“

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