Prozess in Feldkirch
Hass auf Kurden: Türke griff Familie an
Ein Türke soll Mitte April vor dem Geschäft eines Kurden in Bludenz randaliert und sich mit dem Besitzer und zwei weiteren Familienmitgliedern ein wildes Gerangel geliefert haben. Ob auch Todesdrohungen gefallen sind, wird derzeit am Landesgericht Feldkirch verhandelt.
„Ich wurde die Treppe hinuntergestoßen und im Keller gefoltert. Doch statt mich ins Krankenhaus zu bringen, steckte mich die Polizei in den Bunker“, schildert der 28-jährige Angeklagte seine womöglich etwas krude Version der Geschichte im Prozess am Montag. Folglich bekennt er sich zu den Vorwürfen der gefährlichen Drohung, Körperverletzung und Beleidigung für nicht schuldig. Schließlich könne er keiner Fliege etwas zuleide tun, gibt sich der Türke sanftmütig. Worauf der Herr Rat kontert: „Ach ja? Ihre sechs Vorstrafen sprechen aber eine ganz andere Sprache.“
Wilde Szenen vor dem Geschäftslokal
Darum geht es: Alles begann damit, dass der Türke heftig gegen die Scheibe des kurdischen Ladens geklopft haben soll. Weil die Scheibe schon mehrmals beschädigt worden war, ging der Besitzer nach draußen. Als er den Mann zur Rede stellt, kommt es zunächst zu einem Wortgefecht: „Er sagte, er wisse, dass wir Kurden seien und schimpfte, dass alle Kurden aus dem Land geschmissen werden sollten und er uns umbringen werde“, so der Ladenbesitzer. Dann sei der Angeklagte auch körperlich auf ihn losgegangen. Gemeinsam mit dem herbeieilenden Sohn habe man den Aggressiven schließlich zu Boden gebracht. „Aber er ließ sich nicht beruhigen. Meiner Frau, die schlichten wollte, hat er noch einen Tritt in die Nieren verpasst.“ Lichtbilder bestätigen die erlittenen Abschürfungen und Prellungen.
Prozess vertagt
Ein als Zeuge einvernommener Polizist hat zumindest die verbalen Entgleisungen des Angeklagten ebenfalls noch mitgekriegt. Er betont jedoch auch, dass dieser unter Drogen- und Alkoholeinfluss gestanden habe. Ein Test ergab damals 1,3 Promille. Weitere Zeugen nötig, Prozess vertagt.
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