Das klingt wirklich unglaublich: Zehn Studierende sind gegen eine Seelöwin angetreten und keiner von ihnen hat ein besseres Taktgefühl als der Meeressäuger. Allerdings trainiert die Seelöwin auch schon seit mehr als zehn Jahren und „hat es einfach drauf“, lobt Forscher Peter Cook.
Die Seelöwin Ronan wippt zu Musik im Takt – und das besser als so mancher Mensch. Besonders deutlich ist ihr rhythmisches Kopfnicken bei Musik zu sehen, die zum Tanzen einlädt. Eine aktuelle Untersuchung zeigt jetzt: Die Seelöwin steht den Menschen mit ihrem Taktgefühl um nichts nach.
»Sie hat es einfach drauf«, fasst Peter Cook die aktuellen Untersuchungsergebnisse zusammen. Der Verhaltensneurowissenschaftler am New College of Florida untersucht seit einem Jahrzehnt die rhythmische Begabung der Seelöwin.
Hier sehen Sie, wie Ronan zu den Schlagzeugbeats wippt und eine Studentin ihre Hand dazu bewegt:
Seelöwin gegen Studenten
Die Forschenden spielten Ronan Schlagzeugbeats in unterschiedlichen Geschwindigkeiten vor, die die Seelöwin noch nie zuvor gehört hatte. Damit wollten die Wissenschaftler testen, wie schnell Ronan neue Rhythmen erkennen kann. Die gleiche Aufgabe stellten die Wisschenschaftler auch zehn Studierenden, die ihren Unterarm zum Takt bewegen sollten.
„Kein Mensch war besser als Ronan“
Das verblüffende Ergebnis: Keiner der Studierenden übertraf die Taktsicherheit von Ronan. Die Seelöwin war sogar besser als manche von ihnen.
„Kein Mensch war besser als Ronan bei all den verschiedenen Methoden, mit denen wir die Qualität des Takthaltens testeten“, zeigt sich Cook beeindruckt. Noch dazu sei Ronan „viel besser als in ihrer Kindheit“ gewesen. Das sei ein Hinweis darauf, dass die Seelöwin dazu in der Lage sei, ein Leben lang neue Dinge zu lernen.
Hier sehen Sie, wie die Seelöwin zur Musik wippt:
Jahrelanges Training
Die inzwischen 15-jährige Ronan wurde bereits vor zehn Jahren bekannt, als die Wissenschaftler zum ersten Mal von den musikalischen Talenten der Seelöwin berichtet hatten. Damals bewegte sich Ronan etwa zu den Backstreet Boys. Schon seit ihrem dritten Lebensjahr lebt sie im Long Marine Laboratory der Universität von Kalifornien in Santa Cruz. Die Forschenden trainieren dort Ronans Rhythmusgefühl.
Außergewöhnliche Leistung
Ronans Fähigkeit ist wirklich bemerkenswert. Denn lange hatte die Forschung geglaubt, dass sich nur Lebewesen rhythmisch zur Musik bewegen können, die über Sprache lernen, wie Menschen oder Papageien. So wurde etwa der Kakadu Snowball bekannt, weil er zu Musik tanzte.
Die Wissenschaftler planen jetzt, noch mehr Seelöwen zu trainieren und zu testen, ob Ronan ein Ausnahmetalent ist. Doch bis die das Taktgefühl der inzwischen sehr gut ausgebildeten Seelöwin erreichen, wird es wohl noch einige Zeit dauern.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.