Ungewöhnliche Methode

Zur Verbrecherjagd: Polizei baut Cannabis an

Ausland
29.04.2025 18:24

Was ist denn in Großbritannien los? Im britischen Essex baut die Polizei selbst Cannabis an. Dahinter steht ein gefinkeltes Gesetz, das den Polizisten die Verbrechensbekämpfung vereinfacht.

Umgerechnet mehrere Tausend Euro habe die Polizei Essex in den vergangenen drei Jahren in den Anbau von Cannabis investiert, erklärt Kriminaloberkommissar Ian Hughes dem „Economist“.

Der Grund, wieso die Gesetzeshüter nun Cannabis-Pflanzen großziehen, liegt tatsächlich in der Verbrechensbekämpfung. Das Ganze ermöglicht ein Gesetz aus dem Jahr 2002. Laut diesem dürfen Polizeibehörden Vermögenswerte wie Häuser beschlagnahmen, wenn sie mit illegalen Gewinnen gekauft wurden.

Bei Cannabis nicht so leicht
Kommt es aber zu Cannabis, steht die Polizei bei diesem Vorgehen vor einem Problem: Wenn die Beamten Cannabisfarmen finden, sind die Pflanzen oft noch jung und enthalten kein konzentriertes THC – den Bestandteil der Pflanze, der den Rausch auslöst. Cannabis-Gärtner behaupten dann manchmal, dass der Ertrag der Pflanzen falsch eingeschätzt wurde, oder die Pflanzen schimmelig und dadurch wertlos seien.

„Genauso gut wie die Kriminellen“
Dagegen hat Hughes nun ein wirksames Rezept: Wenn die Polizei Essex eine Cannabisfarm entdeckt, beschlagnahmen die Beamten die Pflanzen, ziehen sie einfach selbst hoch und trocknen sie. Das wird dann als Beweismittel verwendet. Die Beamten hätten gelernt, das „genauso gut zu machen wie die Kriminellen“, sagt Hughes dem „Economist“. Die Polizisten achten darauf, dass sie die gleiche Menge Cannabis ernten wie die Dealer.

Mit diesem Konzept ist die Polizei in Essex übrigens nicht alleine. Auch in anderen Regionen in Großbritannien soll die Polizei Cannabispflanzen aufziehen.

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