Knapp 650 Flüchtlinge starben bei einem Schiffsunglück vor der griechischen Küste am 14. Juni 2023 – Frauen und Kinder ertranken ausnahmslos. Die Schleppung von fünf Personen wurde aus Wien aus organisiert. Für einen der Angeklagten setzt es eine Gefängnisstrafe.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis der Fischkutter vor der Küste von Pylos in Griechenland vollständig versank. Für den Großteil der Passagiere kam jede Rettung zu spät. Von den rund 750 Flüchtlingen an Bord konnten lediglich 104 Männer lebendig geborgen werden – Frauen und Kinder unter Deck starben ausnahmslos. Es ist eines der größten Schiffsunglücke im Mittelmeer.
Todesfahrt von Wien aus organisiert
Für das Schicksal von fünf Geschleppten müssen sich zwei Syrer im Wiener Landesgericht verantworten. Von der Hauptstadt aus sollen sie die Horrorreise dieser Flüchtlinge organisiert und dafür kassiert haben. Vier von ihnen ertranken im Mittelmeer. Die Staatsanwältin erklärt am ersten Prozesstag, warum in Wien verhandelt wird: „Die Organisation der Schleppung stellt bereits einen Strafbestand dar.“
Am dritten Prozesstag fallen schließlich die Urteile: Während der Mandant von Anwalt Peter Philipp von den Hauptvorwürfen betreffend des Todesschiffes freigesprochen wird und wegen zwei anderen Schleppungen zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt wird, spricht der Schöffensenat den 27-jährigen Erstangeklagten vollumfänglich schuldig. Er fasst zwei Jahre und zehn Monate im Gefängnis aus – nicht rechtskräftig.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.