Prozess in Graz

Fans sabotierten Kamera bei Grazer Stadtderby

Steiermark
21.01.2025 16:57

Um beim Grazer Fußball-Derby im Vorjahr nicht gefilmt zu werden, schnitten drei Fans einfach die Kabel in Grazer Merkur-Arena durch. Zwei Täter wurden erwischt und standen nun vor Gericht.

„Ja, ich hab’ das Kabel durchgeschnitten und er hat geschaut, dass ich nicht runterflieg‘“, bricht der junge Angeklagte (21) vor Strafrichter Hanspeter Draxler sein bisheriges Schweigen. „Mehrere Leute wollten, dass die Kameras gekappt werden. Ich wollte mich dann beweisen“, gibt der Steirer zu.

Gemeinsam mit dem Zweitangeklagten, einem 31-jährigen Studenten, hat er beim Grazer Stadtderby im Oktober des Vorjahres mithilfe eines dritten Unbekannten das Kabel von zumindest einer Überwachungskamera durchgeschnitten und sogar einen Kurzschluss in der Merkur-Arena verursacht. „Das war ein gruppendynamischer Prozess, der mir auch leid tut. Ich hätte mir nicht gedacht, dass gleich so viel passiert“, räumt der Zweitangeklagte ein. Der dadurch entstandene Schaden laut Staatsanwaltschaft Graz: rund 8600 Euro!

Die Anwälte Raimund Hofmann und Armin Posawetz
Die Anwälte Raimund Hofmann und Armin Posawetz(Bild: Monika König-Krisper)

Der Schadenshöhe treten die Verteidiger, Raimund Hofmann und Armin Posawetz, entschieden entgegen. Denn eine Rechnung passt nicht zum Tatzeitpunkt, und bei zwei weiteren variieren die Stundensätze der eingesetzten Techniker von zwei Unternehmen um rund 180 Euro. Ein Elektro-Unternehmen verrechnete pro Stunde rund 250 Euro, das andere nur rund 75. Somit falle die tatsächlich entstandene Schadenshöhe unter 5000 Euro – wodurch es sich nur mehr um eine einfache und keine schwere Sachbeschädigung mehr handeln könne, argumentieren die beiden Juristen.

Herr Rat kann dem durchaus etwas abgewinnen und verurteilt die beiden Männer zu einer unbedingten Geldstrafe von 1600 und 800 Euro (nicht rechtskräftig). Was der Richter von den Angeklagten übrigens noch wissen wollte: „Wer war der Dritte im Bunde?“ „Kennen wir nicht“, sind sich beide einig. „Natürlich nicht...“, sagt Herr Rat...

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