Der IUB-Professor hatte zwischen 1988 und 2003 mehr als 700.000 Geburten in Nordrhein-Westfalen analysiert und die Ergebnisse mit früheren Zahlen verglichen. Danach wurden zwischen 1900 und 1950 fünf Prozent mehr Kinder an Sonntagen geboren als an jedem übrigen Tag der Woche. "Am Sonntag war es ruhig im Haus, da konnten sich die Frauen besser entspannen", sagte Lerchl.
In den vergangenen Jahren habe sich dieser Trend umgekehrt: Im Jahr 2003 sind demnach 26 Prozent weniger Kinder am Sonntag zur Welt gekommen als am Freitag, dem Tag mit den meisten Geburten. Auch die Geburtenzahl an Samstagen verringerte sich deutlich. An Freitagen kamen hingegen 8 Prozent mehr Babys zur Welt als an Donnerstagen.
"Oft wird den Müttern aus medizinischen Gründen zur künstlichen Einleitung der Geburt oder Kaiserschnitt geraten", erklärte Lerchl. Dabei seien Risken einer eingeleiteten Geburt nicht zu unterschätzen. Bluthochdruck der Mutter oder Sauerstoffmangel beim Säugling könnten unter anderem die Nebenwirkungen sein. Derzeit sieht Lerchl zwar noch natürliche Geburten in Deutschland in der Überzahl, die Tendenz zur eingeleiteten Geburt sei jedoch deutlich.
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