Um ein ganzes Jahr verzögert sich die Teilsperre der U2. Erst im September 2024 fährt die violette Linie wieder regulär vom Schottentor bis zum Karlsplatz - wir berichteten. Doch was für viele Öffi-Fahrer zu Recht ein echtes Ärgernis darstellt, bringt den alteingesessenen Familienbetrieb „Feinkost zum Rathaus“ in der City jetzt in Existenznot.
Inhaber Benjamin Klimon führt den Betrieb in in der Grillparzerstraße 5 mit seinen Eltern mittlerweile in dritter Generation. Schon seit dem Jahr 2021 hätten die weggefallenen Parkplätze und weniger Kundenfrequenz für drastische Einbußen gesorgt. Dazu kam dann auch noch Corona. Doch weil die Baugrube nicht direkt vor dem Geschäft ist, gibt es auch keine Förderungen.
Aber nicht nur die „Feinkost zum Rathaus“ sind in der unmittelbaren Umgebung von der Baustelle betroffen, sondern etwa auch ein Fahrradgeschäft, ein Antiquariat und ein Friseursalon. Sie alle würden wegen dieses Passus keine Förderungen bekommen, die ansonsten bis zu 10.000 Euro Mietzinskostenzuschuss im Jahr beträgt.
„Wer nicht direkt vor dem Geschäft eine Baugrube, einen Bauzaun oder Container hat, schaut durch die Finger“, so FPÖ-Planungssprecher Toni Mahdalik. Er will in der nächsten Gemeinderatssitzung einen Antrag für Unterstützung für alle betroffenen Betriebe einbringen.
Von der Wirtschaftsagentur der Stadt Wien heißt es dazu auf „Krone“-Anfrage, dass das Geschäft nicht in der Förderzone liegt. Diese Förderzonen rund um die U-Bahn Baustellen wurden in enger Abstimmung mit den Wiener Linien und der Wirtschaftskammer festgelegt, um möglichst vielen Betrieben zu helfen, für alle die gleichen Kriterien zu schaffen und eine schnelle Abwicklung der Förderung sicherzustellen. Diese Zonen würden für alle Betriebe gleichermaßen gelten. Nachsatz: 2021 wurde das Geschäft „Feinkost zum Rathaus“ im Zuge einer anderen Förderung für Nahversorger mit 2532 Euro gefördert.
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