Christoph Matznetter, SPÖ-Nationalratsabgeordneter und Mitglied im Außenpolitischen Ausschuss im Parlament, hat mit einem äußerst geschmacklosen Tweet zum Ukraine-Krieg für mächtigen Wirbel gesorgt (siehe Video oben). „Beide Seiten wollen nicht, dass die Waffen schweigen und die Menschen am Leben bleiben“, schrieb er am Freitag. In diesem Zusammenhang holt ihn auch seine Vergangenheit zu einer Aussage über den Abschuss von Flug MH17 aus dem Jahr 2014 ein.
Mittlerweile hat Matznetter den Tweet wieder gelöscht, es existieren aber einige Screenshots von seiner Aussage (siehe Tweet unten).
Viel Kritik an Matznetter
Und die Wogen im Netz gehen bereits ziemlich hoch (siehe Tweets unten). „Bitte echte Expert*innen zu Ukraine aufnehmen, die die Schweinerein Russlands klar benennen, mit Waffenstillstand gibts nix zu erreichen. Russland raus aus der gesamten Ukraine“, kritisiert etwa ein bekennendes SPÖ-Mitglied.
Ausgangspunkt war ein Interview der neuen SPÖ-Außensprecherin Petra Bayr (siehe Tweet unten). Darin sagte sie, dass sie sich einen Waffenstillstand wünschen würde, doch dieser aktuell wohl auf beiden Seiten wenig realistisch sei. „Wenn ich mit ukrainischen Abgeordneten spreche, dann sagen die mir, ,wir wollen keinen Waffenstillstand, sondern den Krieg gewinnen‘.“
„Die SPÖ ist so lost“
Bayr erntet auf Twitter ebenfalls viel Gegenwind für ihre Aussagen. „Unfassbar, was ist das für eine Position!? Die SPÖ ist so lost. Stelle mir grad vor, wie Sie (wie Kickl) die Ukrainer belehren, dass sie ihr Land nicht weiter verteidigen sollen. Haben Sie überhaupt eine Vorstellung, was mit den Ukrainern in den besetzten Gebieten passiert?“, schreibt ein User. „Matznetter verbreitet hier ein Russland-Narrativ“, schreibt ein weiterer User.
Matznetter bedauert Tweet mittlerweile
Mittlerweile entschuldigte sich Matznetter für seinen Tweet. „Er war unglücklich, weil manche glaubten, dass ich beide Seiten gleich verantwortlich betrachten würde, dem ist nicht so - Russland ist klar Aggressor und die Ukraine das Opfer. Deshalb habe ich ihn gelöscht. Sorry“, so Matznetter.
Matznetter zweifelte an MH17-Abschuss durch russische Separatisten
Matznetter holt in diesem Zusammenhang auch die Vergangenheit zu seiner Russland-Position ein. 2014 bezweifelte er in einem Interview in seiner Funktion als damaliger Vizepräsident der österreichisch-russischen Gesellschaft den Abschuss von Flug MH17 durch russische Separatisten über der Ostukraine (siehe Video unten).
„Der Putinismus hat sich tief in die SPÖ gegraben. Matznetter hat auch schon die Kreml-Lügen über den von den Russen abgeschossenen Flug MH 17 verbreitet“, kritisiert der ÖVP-Politiker Gregor Raidl.
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