Schwere Vorwürfe:

Syriens Führung soll sich an Hilfen bereichern

Ausland
09.02.2023 17:36

Am Donnerstag erhielt die syrische Regierung trotz ihrer politischen Isolation Hilfsgüter für die Menschen im Erdbebengebiet. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben dem Land umgerechnet 46,5 Millionen Euro zugesagt. Es werden aber immer wieder Vorwürfe erhoben, dass sich Syriens Führung an Hilfsgütern bereichere und Gebiete übergehe.

Syriens Präsident Baschar al-Assad ist international und auch innerhalb der arabischen Welt weitgehend isoliert. Syriens Mitgliedschaft in der Arabischen Liga etwa wurde ausgesetzt, weil Regierungstruppen die Proteste im Land gewaltsam niederschlugen.

Das hielt Regierungen wie die der Vereinigten Arabischen Emirate, des Irans und des Omans aber nicht davon ab, Flugzeuge mit Hilfsgütern für die Erdbebenopfer nach Damaskus zu schicken. Das meldete die syrische Staatsagentur Sana. Auch aus Libyen, Algerien, Russland, Armenien, Indien und China sei Hilfe eingetroffen. Die Vereinten Nationen schickten sechs Lastwagen mit Gütern. Weitere Lieferungen werden erwartet.

Die Regierung der Vereinigten Arabischen Emirate hat sowohl Syrien als auch der Türkei je 50 Millionen US-Dollar (umgerechnet 46,5 Millionen Euro) zugesagt. Der Golfstaat, der sich Damaskus wieder annähern will, plant zudem, ein Rettungsteam in das Bürgerkriegsland zu senden.

Regierung kritisiert westliche Sanktionen
Während Berichte besagen, dass sich Syriens Führung immer wieder an Hilfsgütern bereichern und Gebiete übergehen würde, kritisiert diese die westlichen Sanktionen. Jene der USA und EU würden die humanitäre Hilfe nach den Erdbeben erschweren, hieß es. Das Auswärtige Amt in Berlin widersprach dieser Darstellung jedoch. Lebensmittel, Medikamente und Geräte, um Verschüttete zu bergen, seien von den Sanktionen ausgenommen.

Die Sanktionen würden sich vielmehr gegen die Führung und deren Unterstützerinnen und Unterstützer richten. Die EU hat dem Land bisher 3,5 Millionen Euro Soforthilfe zugesagt.

90 Prozent der Bevölkerung im Nordwesten des Landes waren bereits vor dem Erdbeben Montagfrüh auf humanitäre Hilfe angewiesen. Sie haben etwa mit mangelhafter Ernährung, Cholera und kaltem Wetter zu kämpfen. Das Gesundheitssystem ist stark überlastet. Drei Tage nach dem Erdbeben kommen noch viele Schwerverletzte in die Krankenhäuser. Viele von ihnen sind unterkühlt.

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