Die Bereitschaft der Kärntner Unternehmer, auf erneuerbare Energie zu setzen, ist aktuell so groß wie nie. Bürokratische Hürden hemmen jedoch viele Projekte.
Das Positive zuerst: Der 1. Kärntner Energiegipfel der Wirtschaftskammer (WK) mit den Spitzen der Landespolitik stellte Ende Juli die Weichen für eine Vereinfachung der Behördenverfahren. „Dadurch konnte nun eine eigene Taskforce für erneuerbare Energieprojekte in der Abteilung 8 der Landesregierung installiert werden, die Unternehmer unterstützt und behördliche Genehmigungen beschleunigt“, erläutert Meinrad Höfferer, Direktor der WK Kärnten.
Da sich die Strompreise jedoch noch lange nicht beruhigen würden und Kärnten bei der Umsetzung der Energiewende nach wie vor hinterher hinke, brauche es jedoch mehr, um der Energiekrise entgegenzutreten. Vor allem Industrie und Tourismus können der Strompreisentwicklung kaum mehr standhalten, wollen und müssen verstärkt auf erneubare Energie wie Photovoltaikanlagen oder Windkraft setzen.
Die Windkraftstandorträumeverordnung und die Kärntner Photovoltaikanlagenverordnung sind verantwortlich dafür, dass Kärnten beim Ausbau Schlusslicht ist.
Herwig Draxler, Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik in der WK Kärnten
Gefahr der Deindustrialisierung
„Die Energiepreise untergraben sukzessiv die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe. Wir sehen die Gefahr der Deindustrialisierung. Daher brauchen wir raschere Bewilligungsverfahren“, ergänzt Michael Velmeden, Industrie-Spartenobmann. „Photovoltaik auf Freiflächen darf daher kein Tabu mehr sein. “
So sieht das auch Touristiker Christoph Neuscheller vom Hotel Schloss Leonstain: „Wenn ein durchschnittliches Hotel etwa alle Dachflächen für erneuerbare Energie nutzt, kann es lediglich 20 Prozent des Verbrauches decken. Die Nutzung anderer Flächen für Projekte muss daher rechtlich vereinfacht werden!“
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