„Erfolg unklar“

Anarchisten sabotieren weiter Bahnnetz in Belarus

Ausland
27.10.2022 13:01

Anarchistinnen und Anarchisten wollen die Sabotageakte am Zugnetz von Belarus fortsetzen. Wie erfolgreich diese bisher gewesen sind, sei unklar, sagten Vertreterinnen und Vertreter der osteuropäischen „Kampforganisation der Anarcho-Kommunisten“ (BOAK). Ziel ist es, das russische Militär daran zu hindern, seine Truppen in der Ukraine zu versorgen.

„Die belarussische Regierung deckt ihr Scheitern. Aber wir sehen, dass die russische Invasion eine Menge Probleme hatte - und wir hoffen, dass zumindest ein kleiner Teil davon auf unser Handeln zurückzuführen ist“, schrieb die Gruppe in einem APA-Interview. Am Montag hatte die BOAK Schienen nahe der russischen Stadt Brjansk im Dreiländereck Belarus, Russland und Ukraine gesprengt. 

Bereits Anfang Juli führte die Gruppe eine Sabotageaktion nahe der russischen Stadt Kirschatsch durch. „Zuerst haben wir unser Ziel mit wikimapia gefunden und sichergestellt, dass die Schienen zu einem Militärobjekt führen. Wir wählten eine Schienenkurve aus, damit das Zugpersonal die Schäden an den Schienen aus der Ferne nicht sehen würde (...)“, schrieb die BOAK. 34 Schienenmuttern und vier Muttern des Schiengelenks seien abgeschraubt worden. Anschließend habe die Gruppe die Schienen an der Verbindungsstelle angehoben und auf die Verbindungsplatte gelegt, um ein Zurückbewegen zu verhindern. 

Zerstörte Stromkästen und Falschalarm
Darüber hinaus sei daran gedacht worden, ein elektrisches Signal zu blockieren, das die Sabotage bemerkbar gemacht hätte. Weitere „weniger laute Methoden“ seien etwa das Zerstören von Stromkästen und das Verbinden von zwei Schienen. „(...) Das erzeugt einen falschen Alarm, dass die Bahnstrecke gesperrt ist, was zu Verspätungen führt (...)“, schrieb die militante Gruppe.

Zu ihrem Motiv sagten die Mitglieder, dass sie nicht einfach wegsehen könnten, „wie Menschen in diesem Krieg leiden und sterben.“ Geheime Sabotageakte seien in Belarus derzeit sicherer als offener Protest. Polizei- und Militärpatrouillen hätten jedoch kleine Erfolge gefeiert.

Das russische Militär nutzt das Bahnnetz in Belarus, um Güter für seine Truppen in die Ukraine zu transportieren.

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