Mit Fotos eruiert

Schweizer Gletscher halbierten sich in 85 Jahren

Wissenschaft
22.08.2022 15:49

Das Volumen der Schweizer Gletscher hat sich laut einer aktuellen Studie zwischen 1931 und 2016 halbiert. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Studie der ETH Zürich und der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). Die Wissenschaftler nutzten für ihre Studie historisches Bildmaterial.

Zwar seien nicht alle Gletscher jedes Jahr geschmolzen, in den 1920er- und 1980er-Jahren wuchs die Masse zum Teil sogar vereinzelt, gesamthaft war das Klima im 20. Jahrhundert aber ungünstig für Gletscher, so die Forscher. Zudem seien die Gletscher im Verlauf der Zeit immer schneller geschmolzen.

Die Studie zeigt weiter, dass nicht alle Gletscher gleich vom Schwund ihres Eises betroffen waren. Wie stark ein Ferner geschmolzen ist, hängt demnach davon ab, auf welcher Höhe er sich befindet, wie flach seine Gletscherzunge ausläuft und wie stark er mit Schutt bedeckt ist.

Forscher nutzten 21.700 historische Fotos
Besonders an der Studie ist eine neue Datengrundlage. Mithilfe von 21.700 Fotografien, die zwischen 1916 und 1947 aufgenommen wurden, haben die Forschenden die Oberfläche der Gletscher zu zwei verschiedenen Zeitpunkten ermittelt. Danach haben sie daraus die Volumendifferenz berechnet und die Topografie aller Schweizer Gletscher für das Jahr 1931 rekonstruiert. Anschließend wurden Vergleiche mit Daten aus den 2000er-Jahren gemacht.

Damit haben die Forscher erstmals rekonstruiert, wie sich die Gletscher im 20. Jahrhundert entwickelt haben. Bisher basierte das Bild der Gletscherveränderungen vor allem aus langfristigen Gletscherbeobachtungen und -​messungen im Feld und anhand von Luftbildaufnahmen aus den Jahren nach 1960. Zudem gab es nur bei wenigen Schweizer Gletschern regelmäßige Messungen.

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