Öffentlicher Clinch

Nächste Runde im Kampf Google gegen Microsoft

Elektronik
05.08.2011 11:11
Google kontra Microsoft, so lautet der derzeit öffentlichste Clinch zwischen zwei Technikriesen. Nachdem Google Microsoft und Apple vorgeworfen hatte, Patente nur gekauft zu haben, um das hauseigene Smartphone-Betriebssystem Android zu behindern, schlug Microsoft zurück: Man habe Google zum gemeinsamen Gebot eingeladen - eine für Google hochpeinliche Enthüllung. Das Unternehmen wollte das jedoch nicht auf sich sitzenlassen und warf Microsoft vor, das Angebot sei eine Falle gewesen. Daraufhin hat nun wiederum Microsoft zurückgeschlagen.

Der Streit entbrannte am Mittwoch durch ein Posting des Chefanwalts von Google, David Drummond. Er behauptete, Microsoft und Apple seien "miteinander ins Bett gestiegen", um Android auszubooten. Mit dem Kauf der Novell- und Nortel-Patente wollten die Firmen Android-Geräte stark verteuern und Innovationen verhindern, so der Vorwurf.

Daraufhin meldete sich jedoch Microsoft zu Wort und veröffentlichte per Twitter eine E-Mail eines weiteren Chefjuristen von Google. Darin bedankt er sich bei seinem Microsoft-Kollegen, dass dieser ihn über das geplante Novell-Gebot informiert und anfragt, ob Google gemeinsam mit Microsoft bieten möchte. Diesmal sei Google an dem Angebot allerdings nicht interessiert, so der Google-Anwalt in der E-Mail. Eine für Google höchst peinliche Enthüllung.

Google: Microsoft wollte uns hereinlegen
Dennoch hat sich das Unternehmen entschieden, erneut in die Offensive zu gehen. Und wieder ist es Drummond, der scharf gegen Microsoft schießt. Am Donnerstag schrieb er in einem Update seines Blog-Eintrags, es sei nicht überraschend, dass Microsoft ablenken wolle mit falschen, schadenfreudigen Aussagen. Es sei doch "offensichtlich", warum Google das Microsoft-Angebot ausgeschlagen habe. Microsofts Ziel sei es schließlich, Google und Android-Gerätehersteller von jeglichen Patenten fernzuhalten, die diese zur Verteidigung gegen Attacken nützen könnten.

Bei einem gemeinsamen Einkauf der Patente hätten diese Android nicht vor den Angriffen von Microsoft und seinen Partnern schützen können. Nur deshalb habe Microsoft Google angeboten, gemeinsam zu bieten - damit die Patente Android nicht schützen können, behauptet Drummond. Noch dazu hätte Google dafür sogar noch selbst mitgezahlt - das "muss ihnen wie eine geniale Strategie erschienen sein", so der Google-Chefjurist. Aber: "Darauf sind wir nicht hereingefallen", schreibt er stolz.

Microsoft: Google verweigert Zusammenarbeit
Frank Shaw von Microsoft wiederum hat erneut per Twitter auf die Entgegnung Googles geantwortet. Er wolle aufdecken, was Drummond in seiner Antwort verschwiegen habe, so Shaw. Google habe das Angebot, für die Novell-Patente mitzubieten, in Wahrheit ausgeschlagen, weil die Firma selbst diese gegen jemanden einsetzen habe wollen. Sich mit anderen zusammenzuschließen und dabei zu helfen, Belastungen der Industrie durch Patente zu verringern, daran sei Google nicht interessiert gewesen, so der Vorwurf Microsofts.

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