2424 Aufgriffe

Lage an der Balkan-Route bleibt weiter angespannt

Burgenland
09.08.2022 06:00

Jede Woche klettert die Zahl an Aufgriffen steil nach oben. Jetzt wurde der letzte Spitzenwert erneut überschritten. Für die Beamten bedeutet das eine immer größer werdende Herausforderung. 

Mit 2029 Aufgriffen im Burgenland war die Zahl in der 28. Kalenderwoche im Juli schon sehr hoch. Doch in den darauffolgenden sieben Tagen ist sie noch deutlicher gestiegen, und zwar auf 2424. Einen neuen Rekordwert registrierten die Behörden zuletzt in der ersten August-Woche. 2587 Migranten kamen über die Grenze ins Burgenland.

Herausforderung für Beamte
„Zu den Hotspots zählten Grenzorten im Bezirk Oberpullendorf wie Deutschkreutz und Nikitsch“, teilt das Bundesheer mit. Insgesamt wurden 2022 bereits mehr als 30.400 Migranten gemeldet. Lob gilt der Polizei, die schwierige Aufgaben zu meistern hat.

„Das Durchhaltevermögen der Beamten wird auf eine harte Probe gestellt, da der Arbeitsaufwand mit Flüchtlingen und Schleppern drastisch zunimmt. Die Grenze der Belastbarkeit ist vor allem im Bezirk Oberpullendorf schon lange erreicht“, heißt es aus Eisenstadt. Im Notfall springen Kollegen in den Bundesländern ein. Sie hatten, wie berichtet, bislang die Asylanträge von einem Drittel der Aufgegriffenen bearbeitet. Diese Übernahme der Identitätsfeststellungen durch andere Dienststellen in der Steiermark, Kärnten & Co. sind per Erlass des Innenministeriums geregelt.

Noch mehr Zustrom
Angespannt bleibt die Lage entlang der Balkan-Route. Zehntausende Migranten warten laut internen Berichten auf die Flucht. „In Europa ist mit einem noch stärkeren Zustrom zu rechnen“, warnen Ermittler. Kritik geübt wird daran, dass Einwanderer aus Staaten wie Indien, Algerien, Marokko, Tunesien und Türkei in Serbien kein Visum benötigen: „Sie können somit ungehindert bis vor die Tore der EU-Außengrenze gelangen und sich dann weiter illegal in den Westen durchschlagen.“

Christian Schulter
Christian Schulter
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