Die Zahl der Wolfsrudel in den Alpen wächst rasant - und zwar um mehr als 25 Prozent im Jahr. Das berichtete am Montag der Verein Gruppe Wolf Schweiz (GWS), der sich für ein friedliches Zusammenleben zwischen Menschen und einheimischen Großraubtieren einsetzt. Der gesamte Lebensraum für Wölfe dürfte in den Alpen in etwa fünf Jahren ausgeschöpft sein, so der GWS.
„Der Wolfbestand reguliert sich dann selber und wächst nicht mehr weiter an“, berichtete der Verein. Im Vorjahr habe es im Alpenraum nach Schätzungen mehr als 250 Rudel gegeben. In diesem Jahr dürften es über 300 werden. Der Verein geht davon aus, dass insgesamt Raum für etwa 800 Rudel ist.
Der Verein betont, wie wichtig ein flächendeckender und konsequenter Herdenschutz für Nutztiere ist. Erst vergangene Woche war erstmals im Kanton St. Gallen auf der Alp Brändlisberg ein einjähriges Rind von Wölfen gerissen worden. Bauernverbände haben immer wieder vergeblich mehr Abschussgenehmigungen gefordert.
Erstes Rudel bildete sich 1993 in Südwestalpen
In den Alpen bestehen Rudel - zwei erwachsene Tiere und ihr Nachwuchs - in der Regel aus bis zu zehn Tieren. Das Territorium eines Rudels wird auf 200 bis 300 Quadratkilometer geschätzt. 1993 bildete sich nach Angaben der Gruppe in den französisch-italienischen Südwestalpen das erste Rudel. Auch heute sind die Tiere innerhalb der Alpen dort besonders stark verbreitet. In der Schweiz gab es Jahrzehnte nach der Ausrottung seit 1995 wieder einzelne Wölfe, seit 2012 auch Rudel.
In Deutschland gibt es in den Alpen noch keinen Nachweis von Wolfsrudeln. Weder der Verein GWS noch die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf haben dort diese Tiere verzeichnet. In Österreich gab es laut dem WWF-Wolfsexperten Christian Pichler im Vorjahr ein einziges Wolfsrudel.
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