Von einem Hersteller

Deutschland muss 3,9 Mio. Impfdosen entsorgen

Fast vier Millionen Impfdosen landen jetzt im Müll.

(Bild: dpa-Zentralbild/Martin Schutt)

Zu Beginn der Pandemie waren die Impfdosen gegen das Coronavirus ein begehrtes Gut - nun sind sie vielerorts zum Ladenhüter geworden. Auch bei unseren nördlichen Nachbarn blieben viele Dosen ungenutzt: Wie aus einer parlamentarischen Anfrage hervorging, mussten 3,9 Millionen Impfdosen weggeschmissen werden, weil sie das Haltbarkeitsdatum überschritten haben. Nur der Impfstoff eines Herstellers war davon betroffen.

Das Ausmaß der verfallenen Vakzine ist schlimmer, als bisher befürchtet, berichteten deutsche Medien. Mehrere Millionen Impfdosen seien zwischen Dezember 2021 und Ende Juni 2022 „auf unterschiedlichen Stufen der logistischen Lieferkette“ abgelaufen und daher unverwendbar geworden, hieß es in einer Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine parlamentarische Anfrage.

Anzahl abgelaufener Impfdosen höher, als erwartet
Nur die Impfstoffe eines einzigen Herstellers mussten entsorgt werden: Lediglich von jenem des US-Pharmakonzerns Moderna blieben so viele Impfdosen übrig. Insgesamt wurden 36,2 Millionen Moderna-Dosen nach Deutschland geliefert - mehr als jede zehnte landete also im Müll. Im April war das Gesundheitsministerium laut Redaktionsnetzwerk Deutschland noch davon ausgegangen, dass lediglich drei Millionen Impfdosen vernichtet werden müssen.

Der Abgeordneten Stephan Pilsinger, der die Anfrage stellte, zeigte sich „schockiert“, dass mehr Impfstoff als erwartet im Müll landet. „Besonders in Zeiten knapper Kassen und Inflation darf der Staat das Steuergeld der Bürger nicht sinnlos zum Fenster hinauswerfen“, empörte sich der CSU-Politiker.