Erste bald im Müll

Zehntausende Impfdosen laufen in Deutschland ab

Ausland
30.07.2021 08:51

Das Angebot an Impfstoffen gegen das Coronavirus übertrifft in manchen deutschen Bundesländern bereits die Nachfrage. Mehrere Zehntausend Dosen der Vakzine drohen nun abzulaufen - dann müssten sie vernichtet werden.

Die ersten Bundesländer geben ungenutzte Vakzine an den Bund zurück. Allein in Hamburg und Berlin geht es um Zehntausende Dosen. Auch andere Bundesländer prüfen diesen Schritt. Das Gesundheitsministerium forderte in einem Schreiben auf, diese an das zentrale Lager des Bundes zu schicken. Es sei möglich, dass diese an ärmere Länder gespendet werden - sofern die Arzneien noch ein Haltbarkeitsdatum von zwei Monaten haben.

Vakzine von Arztpraxen können nicht retourniert werden
Impfstoffe aus Arztpraxen sowie von Betriebsärzten sollen allerdings nicht zurückgeschickt werden. Produkte von AstraZeneca und Johnson & Johnson, die seit der Lieferung durch den Bund ungenutzt in Verteilzentren verstauben, sollen als Erste eingezogen werden. „Nur so kann die pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Covid-19-Impfstoffe unter Einhaltung der erforderlichen Lagerungs- und Transportbedingungen sichergestellt werden“, ließ das Gesundheitsministerium in seinem Schreiben wissen.

AstraZeneca entwickelt sich zum Ladenhüter
Hamburg kündigte bereits an, 60.000 Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca zu retournieren. „Dieser Impfstoff ist noch mindestens drei Monate haltbar“, so ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Weiters habe man vom Präparat von Johnson & Johnson noch „etwa 24.000 Dosen vorrätig“ - diese Dosen sollen allerdings bei mobilen Impfaktionen, wie beispielsweise in Jobcentern, zum Einsatz kommen.

In Berlin sind es 62.400 Dosen, für die das Bundesland keinen Abnehmer findet. Betroffen ist das Vakzin von AstraZeneca betroffen, die Dosen sollen aber noch mehrere Monate haltbar sein. Auch Niedersachsen hält es für wahrscheinlich, dass vor allem AstraZeneca-Impfstoffdosen zurückgegeben werden müssen. In Nordrhein-Westfalen sowie in Schleswig-Holstein wird noch geprüft, ob Impfstoffe retourniert werden.

Ende Juli werden Tausende Dosen unbrauchbar
Doch nicht alle Vakzine, die ungenutzt in den Lagern herumliegen, können noch verwendet werden. Wie das Magazin „Spiegel“ recherchierte, werden in den nächsten Tagen Tausende AstraZeneca-Dosen ablaufen und vernichtet werden müssen. In Baden-Württemberg müssen Ende Juli 4000 Dosen in den Müll wandern, auch in Bayern geht es um eine vierstellige Zahl, in Schleswig-Holstein laufen bis 31. Juli 2480 Dosen ab. In Saarland sollen es dagegen sogar 6000 Dosen sein, denen der Verfall droht.

Nur in Rheinland-Pfalz kennt man diese Probleme nicht: „Derzeit erreichen wir voraussichtlich nahezu eine Vollverwertung des angelieferten Impfstoffs vor Ablaufdatum“, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.

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