Lehrermangel

Polaschek: „In diesem Ausmaß nicht vorhersehbar“

Politik
09.07.2022 14:54

Das Ausmaß des in einigen Regionen bzw. Fächern herrschenden Lehrermangels war für Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) „so nicht vorhersehbar“. Mit einem größeren Bedarf habe man in den vergangenen Jahren zwar gerechnet - durch frühere Pensionierungen während der Corona-Zeit und den Arbeitskräftebedarf auch in anderen Sektoren sei die Situation aber verschärft worden.

Derzeit stehen daher Ausbildung, Rahmenbedingungen und Dienstrecht am Prüfstand. Kurzfristig versuche man neben Studierenden auch auf Quereinsteiger zurückzugreifen. Also Personen, die zwar kein Lehramtsstudium, aber ein verwandtes Fach absolviert haben. Diese müssen zunächst ein Assessment-Center bestehen und parallel entsprechende Schulungen machen.

200 bis 300 Quereinsteiger pro Jahr
So könnten pro Jahr etwa 200 bis 300 Personen als Quereinsteiger gewonnen werden, schätzt Polaschek. „Das ist eine wichtige Ergänzung. Es ist aber nicht so, dass wir damit alleine das Problem lösen.“ Man arbeite daher an einem Lehrerbild der Zukunft, mit dem der Beruf attraktiver werden soll.

Aktuelles Studienangebot soll geprüft werden
Außerdem stelle man das Studienangebot auf den Prüfstand. „In den nächsten Wochen werden zwei Evaluierungen vorliegen - einerseits die Lehramtsausbildung durch den Qualitätssicherungsrat und andererseits die Situation der Junglehrer.“ Aktuell können Absolventen nach dem vierjährigen Bachelorstudium bereits an den Schulen unterrichten.

Hier hätten sich mittlerweile die Voraussetzungen geändert. „Man ist ganz klar von der Voraussetzung ausgegangen, dass das Lehramtsstudium als Gesamtstudium mit Bachelor und Master konzipiert ist. Studierende sollten klassisch den Bachelor machen, danach einige Stunden pro Woche an der Schule unterrichten und daneben berufsbegleitend für den Master studieren“, so Polaschek.

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Studierende sollten klassisch den Bachelor machen, danach einige Stunden pro Woche an der Schule unterrichten und daneben berufsbegleitend für den Master studieren.

Martin Polaschek (ÖVP). Bildungsminister

Studenten entlasten
Jetzt hat sich das aufgrund des Lehrermangels gedreht. Somit müssen Studenten in einigen Fächern früher und sogar mehr unterrichten. Für die Entlastung der Studenten in Bezug auf anfallende administrative Aufgaben hat man das bisher befristete AMS-Projekt zur Anstellung von zusätzlichen Administrativkräften außerdem entfristet. Man könne so von 400 auf 700 Personen aufstocken.

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