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Gasversorgung: Mehr Ehrlichkeit, bitte!

Kolumnen
29.06.2022 12:00

Lügen wir uns doch nicht in die Tasche: Es kommt ein harter Winter auf uns zu. Die Politik sollte der Bevölkerung reinen Wein einschenken und das auch so aussprechen. So können wir uns gedanklich schon einmal auf das Ende der „normalen Gas-Normalität“ einstellen.

Denn es ist schlichtweg unrealistisch, dass unser Leben wie bisher weitergeführt werden kann. Wir alle werden die Folgen des Krieges in der Ukraine zu spüren bekommen - spätestens im Winter, wenn wieder geheizt werden muss und die Gasrechnung ins Haus flattert. Deswegen der dringende Appell an unsere Politiker: Mehr Ehrlichkeit, bitte!

Die Gasversorgung ist gesichert? Keine Gute-Laune-Botschaften mehr!
Es ist nämlich die Aufgabe der Politik, auch unangenehme oder besorgniserregende Dinge offen auszusprechen. Gute-Laune-Botschaften wie „Die Gasversorgung ist gesichert“ wiegen uns Österreicher im völlig falschen Glauben, dass keine Einschnitte in unser aller Leben und in unseren Wohlstand passieren werden und wir es auch weiter uneingeschränkt wohlig-warm haben werden. Und dann kommt das böse Erwachen und keiner will es gewusst haben!

Warnung vor einem kalten Winter ist heilsam
Deswegen wäre es besser, Klartext zu sprechen. Wenn Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck deutlich davor warnt, dass die Versorgungssituation noch prekärer und unangenehmer werden kann und eine weitere Preiswelle faktisch nicht mehr abzuwenden sei, ist das beängstigend, aber heilsam, genauso wie das Ausrufen der zweiten Warnstufe. Derweil üben sich unsere Regierungspolitiker in Zwangsoptimismus. Oder sie schweigen.

Putin hat uns Sternenstaub in die Augen gestreut
Hätten wir auch hierzulande frühzeitig die Situation ernst genommen, wäre ein Handeln vielleicht noch möglich gewesen. Das Versprechen des russischen Autokraten beim Besuch unseres Bundeskanzlers in Moskau, dass er uns auch weiterhin zu ausgemachten Konditionen mit Gas versorgen will, hat uns Sternenstaub in die Augen gestreut und uns bequem gemacht. Das war ein fataler Fehler.

Sprechen wir’s klar aus: Der Winter wird kalt!
Unsere Speicher sind zwar derzeit zu gut 40 Prozent gefüllt - aber wie lange wird das reichen? Immerhin beginnt das große Heizen erst im Oktober und ein Ende des Krieges ist nicht in Sicht. Entspannen und Hoffen spielt’s nicht mehr, die pure Wahrheit muss her! Die da lautet: Der Winter wird kalt, wir werden uns noch warm anziehen müssen.

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