Aus Russland & den USA

In der Ukraine kommen Kamikaze-Drohnen zum Einsatz

Elektronik
23.03.2022 13:03

In Russlands Krieg gegen die Ukraine kommen immer fortschrittlichere Waffen zum Einsatz. Sowohl auf russischer als auch auf ukrainischer Seite sollen die Soldaten mit Kamikaze-Drohnen ausgestattet worden sein - lenkbaren fliegenden Bomben, die von jedem Feld aus starten können. Bei manchen sollen Computersysteme über Leben und Tod entscheiden.

Wie das US-Technologiemagazin „Wired“ berichtet, wurden auf den Schlachtfeldern in der Ukraine in den letzten Wochen von Putins Invasionstruppen genutzte Kamikaze-Drohnen des russischen Rüstungskonzerns Kalaschnikow gesichtet.

Kalaschnikow wirbt mit automatischer Zielerkennung
Eine Tochterfirma des AK-47-Herstellers hatte die Drohne KYB-UAV mit 1,2 Metern Spannweite und bis zu 30 Minuten Flugzeit - siehe Video - vor drei Jahren vorgestellt. Sie transportiert drei Kilo Sprengstoff mit bis zu 130 Kilometern pro Stunde ins Zielgebiet und kann zur Zielauswahl noch eine Weile über selbigem kreisen. Auf der Kalaschnikow-Website wird die Drohne mit Zielerkennung mittels Künstlicher Intelligenz (KI) beworben.

Starten kann die KYB-UAV, die Russland bereits in Syrien und Aserbaidschan getestet hat, mithilfe eines Schleudersystems. Auf Twitter kursieren offenbar in der Ukraine aufgenommene Aufnahmen, die abgeschossene oder defekte KYB-UAV-Drohnen der russischen Angreifer zeigen sollen.

USA liefern Ukraine Switchblade-Drohnen
Wie das Wirtschaftsnachrichtenportal „Business Insider“ meldet, dürften auch auf ukrainischer Seite Kamikaze-Drohnen im Einsatz sein. Neben Panzer- und Flugabwehrraketen seien in den jüngsten Waffenlieferungen der US-Regierung auch 100 Kamikaze-Drohnen aus US-Produktion enthalten gewesen.

Es handle sich um US-Drohnen vom Typ Switchblade, die es in einer kleinen 2,5-Kilo-Variante für kurze Distanzen und leichte Ziele sowie einer schweren 55-Kilo-Version für Attacken auf Panzer über größere Entfernungen gibt. Stückpreis der kleineren Version: 6000 US-Dollar. Die Kamikaze-Drohne wird per GPS ins Zielgebiet gelenkt und liefert ein Livebild an einen Steuer-Laptop, auf dem das genaue Ziel ausgewählt wird.

Wachsende Besorgnis, doch Verbot scheiterte
In Sicherheitskreisen löst der Einsatz solcher Kamikaze-Drohnen, die theoretisch auch autonom Entscheidungen über Leben und Tod treffen können, Sorge aus. „Die Vorstellung eines Killerroboters, bei dem künstliche Intelligenz mit einer Waffe verschmolzen ist, diese Technologie ist da und wird auch genutzt“, sagt Zachary Kallenborn vom National Consortium for the Study of Terrorism and Responses to Terrorism in den USA.

Versuche, solche Waffensysteme zu regulieren, scheiterten bisher. Erst im vergangenen Winter - krone.at berichtete - debattierten die 125 UN-Vertragsstaaten der Konvention über bestimmte konventionelle Waffen (CCW) ergebnislos über ein Verbot. Gegen eine Ächtung autonomer Waffen sprachen sich unter anderem Israel, Russland und die USA aus.

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