Erpresser am Werk?
Explosionen bei Ikea in Frankreich und Benelux
Die Hintergründe sind noch unklar, die Polizei vermutet Erpresser hinter den Taten. In den vergangenen Jahren gab es in den Niederlanden bereits mehrfach Drohungen gegen den Möbelkonzern, eine Frau und zwei Männer wurden wegen Erpressung zu Haftstrafen verurteilt. "Noch ist offen, wer hinter den Taten steckt", sagte der zuständige Staatsanwalt.
"Hörten einen dumpfen Knall"
Zur Tatzeit am Montag um 18 Uhr waren die Geschäfte noch geöffnet. In der Ikea-Filiale in Gent wurden die 200 Kunden per Durchsage gebeten, das Gebäude zu verlassen. "Wir hörten einen dumpfen Knall", sagte ein Kunde dem flämischen Rundfunk. "Ich dachte, es wären irgendwo Regale oder ein Karton umgefallen." Die beiden Sprengsätze waren nach Polizeiangaben in Milchkartons unter Paletten versteckt. Ein Angestellter und ein Wachmann wurden nach dem Knall wegen Ohrenschmerzen behandelt. Spezialisten durchsuchten mit Spürhunden das Geschäft, ohne weitere Sprengsätze zu finden.
Aus Frankreich und den Niederlanden meldete die Polizei ähnliche Explosionen. Nach Medienberichten ging dort vorher eine Bombendrohung ein. In Eindhoven explodierte ein Paket in einem Mistkübel auf dem Parkplatz vor dem Ikea-Geschäft. Später wurde ein verdächtiges Paket gesprengt. Im französischen Lomme ereignete sich die Explosion im Geschäft selbst. Die Fahnder schreiben alle Taten einem einzigen Täter zu, da alle Zünder nach ähnlichem Muster gebaut waren.
Ikea-Pressesprecherin: "Keine Drohungen"
Die Pressesprecherin von Ikea, Charlotte Lindgren, dementierte Erpressungsversuche. "Es gab keine Drohungen", sagte Lindgren im schwedischen Helsingborg. "Wir wissen nicht, was hinter diesen kleinen Explosionen steht, und wollen uns auch nicht an Spekulationen beteiligen."
Nach ihren Worten wurden alle betroffenen Möbelhäuser komplett durchsucht. Am Dienstag seien die Geschäfte wie gewohnt für Kunden geöffnet worden. Als Vorsichtsmaßnahme durchsuchten in der Früh in Belgien Spezialisten mit Spürhunden Ikea-Geschäfte im flämischen Zaventem und in Hognoul, teilte das Verteidigungsministerium mit. Bei Ikea Österreich wurden die Kontrollen nicht verschärft. "Es wird sowieso routinemäßig alles überprüft", sagte Sprecherin Barbara Riedl.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.