Booster wohl unnötig

Virologe: Durchseuchung, dann entspannter Sommer

Wissenschaft
17.01.2022 07:10

Ein weiterer deutscher Virologe macht Hoffnung, was den weiteren Verlauf der Pandemie betrifft. Durch die Verbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante erwartet Virologe Klaus Stöhr zuerst eine Durchseuchung in den kommenden Wochen, dann eine natürliche Immunisierung der Bevölkerung und schließlich ein Auslaufen der Pandemie. Booster-Impfungen könnten irgendwann sogar unnötig werden.

Erst am Wochenende sorgte Top-Virologe Christian Drosten mit der positiven Nachricht für Aufsehen, dass er sich „komplett sicher“ sei, dass wir irgendwann wieder so leben werden wie vor der Pandemie. Er sieht in der milder verlaufenden Variante eine „Chance“.

Das sieht Stöhr ähnlich: „In den nächsten zwei bis drei Wochen wird es eine Unsicherheit geben, wie hoch die Inzidenz steigen wird. Danach werden sich durch die sehr starke Durchseuchung, die dann leider einsetzen wird, die man nicht abwenden kann, sehr viele Menschen die natürliche Immunität holen“, sagte er am Sonntagabend im TV-Sender Bild.

Wegen vieler Ungeimpfter laut Stöhr weiter Vorsicht geboten
Diese Immunität werde „oben draufgepflanzt“ auf die Immunisierung durch Impfungen, fuhr Stöhr fort. Beides zusammen werde zu einem anhaltenden Immunschutz führen, sodass man auch nicht das vierte, fünfte, sechste oder siebente Mal boostern müsse. Im Herbst müsse man dann sehen, ob man den über 60-Jährigen noch einmal ein Impfangebot mache.
Angesichts der Millionen Ungeimpften oder zumindest nicht vollständig Geimpften ist Vorsicht nach den Worten Stöhrs zwar weiter ganz wichtig, dennoch gibt er sich überzeugt: „Im Frühjahr, Sommer dann wird es sehr entspannt.“

Drosten: Jeder wird sich wohl einmal infizieren müssen
Auch der Virologe Christian Drosten sieht im häufig milderen Verlauf nach Ansteckung mit der Omikron-Variante eine „Chance“, in den endemischen Zustand zu kommen - „breite Immunität vorausgesetzt“, wie er dem „Tagesspiegel am Sonntag“ sagte. Alle Menschen müssten sich früher oder später mit SARS-Cov-2 infizieren, meint er. „Ja, wir müssen in dieses Fahrwasser rein, es gibt keine Alternative“, sagte Drosten. „Wir können nicht auf Dauer alle paar Monate über eine Booster-Impfung den Immunschutz der ganzen Bevölkerung erhalten.“ Das müsse das Virus machen.

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