„Truth Social“

Trump-Netzwerk bereits von Anonymous infiltriert

Digital
22.10.2021 15:28

Weil er auf Facebook, Twitter und YouTube nicht mehr geduldet wird, will er sein eigenes soziales Netzwerk eröffnen: Ex-US-Präsident Donald Trump machte diese Woche mit der Ankündigung einer Online-Plattform namens „Truth Social“ Schlagzeilen. Nur Stunden nach Trumps Ankündigung war eine Vorabversion des an Twitter erinnernden Netzwerks bereits vom Hacker-Kollektiv Anonymous infiltriert. Die Aktivisten fluteten „Truth Social“ mit Fotos von Schweinen.

Das berichtete die „New York Times“: Anonymous-Hackern war es demnach nach Trumps Ankündigung binnen weniger Stunden gelungen, sich Zugriff auf eine Vorabversion von „Truth Social“ zu verschaffen. Sie erstellten falsche Profile mit den Namen Trumps und enger Vertrauter - und nutzten diese, um das Netzwerk mit Schmähinhalten zu fluten. Besonders beliebt waren dabei Fotos von Schweinen, die gerade ihre Notdurft verrichten.

„Truth Social“-Code offenbar geklaut
Dem US-Zeitungsbericht zufolge fiel dabei ein interessantes Detail an „Truth Social“ auf. Der Quellcode des sozialen Netzwerks dürfte geklaut sein. Er erinnere frappierend an den Quellcode der auf Privatsphäre bedachten Open-Source-Twitter-Alternative Mastodon. Deren Quellcode darf zwar von jedermann genutzt und weiterentwickelt werden, aber nur unter der Bedingung, dass die Herkunft des Codes ausgewiesen und die modifizierte Version wieder als Open-Source-Code angeboten wird.

Bei Trumps „Truth Social“ nutzt man den Mastodon-Code allerdings, ohne auf die Herkunft hinzuweisen. Tatsächlich behaupten die Macher des Trump-Netzwerks sogar, es handle sich um proprietären Code - also um ein Firmengeheimnis. Mastodon-Gründer Eugen Rochko will sich das nicht bieten lassen und kündigte laut Vice.com bereits an, rechtliche Schritte gegen „Truth Social“ einleiten zu wollen.

Trump will es Social-Media-Riesen zeigen
Mit „Truth Social“ will sich der ehemalige US-Präsident Trump, der Anfang des Jahres nach dem Sturm militanter Anhänger auf das Kapitol in Washington wegen Anstachelung zur Gewalt von Facebook, Twitter und YouTube geworfen wurde, wieder einen direkten Draht zu seinen Anhängern aufbauen. Während seiner Amtszeit war Twitter sein Lieblingsmedium: Oft verbreitete er dort nachweislich Falschinformationen.

Nachdem die großen US-Netzwerke ankündigten, Trumps Sperre bleibe dauerhaft aufrecht, reagierte dieser mit Kritik, das Silicon Valley würde zwar die radikalislamischen Taliban auf seinen Plattformen dulden, nicht aber den früheren US-Präsidenten. Mit dem an Twitter erinnernden „Truth Social“, in dem Postings - analog zu Tweets - „Truths“ heißen sollen, will Trump es den Social-Media-Konzernen nun so richtig zeigen.

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