Wer hielt den Bohrer bei der Kopf-OP an einem verunglückten 33 Jahre alten Landwirt in der Grazer Neurochirurgie? Laut Staatsanwaltschaft Graz soll das Mädchen „alleine und ohne Hilfe“ ein Loch in den Kopf des Opfers gebohrt haben. 18 Zeugen sollen im Prozess den Hergang rekonstruieren.
Wie die „Krone“ berichtete, muss sich jene Ärztin, die ihre erst zwölfjährige Tochter im Zuge einer Not-Operation am LKH Graz ein Loch in den Kopf eines Steirers bohren ließ, vor Gericht verantworten. Mitangeklagt ist ein weiterer Chirurg. Die Vorwürfe in dem achtseitigen Strafantrag der StA Graz sind erschütternd.
Demnach soll das Kind den Bohrer „allein und ohne physische Hilfe der beiden Operateure“ gehalten haben. Und jenem damals 33 Jahre alten Landwirt, der von einem Baum am Kopf getroffen und schwerst verletzt worden war, bei dem Noteingriff vorsätzlich am Körper verletzt haben.
Das Mädchen ist strafunmündig, ihre Mutter und der Zweitangeklagte sind jedoch als Beitragstäter angeklagt.
Prozess im Bezirksgericht Graz-Ost
Die Handlung des Kindes wird im Strafantrag wie folgt dargestellt: So soll die Zwölfjährige das Operationsbohrgerät Trepan an die bereits freigelegte Schädelkalotte angelegt haben: „Angesichts der Beweisergebnisse ist davon auszugehen, dass das Mädchen bei der Operation am 13. Jänner 2024 nicht nur anwesend war oder bloß ihre Hand auf die Hand des Operateurs hielt, sondern den Trepan selbstständig und allein an die Schädeldecke des Patienten führte und letztlich das Bohrloch setzte“, heißt es in dem Strafantrag.
Zum Prozess im Bezirksgericht Graz-Ost sind neben dem Opfer insgesamt 18 weitere Zeugen geladen. Dabei soll geklärt werden, wie die Notoperation tatsächlich abgelaufen ist.
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