Schon seit 2015

Kongsberg-Angreifer war der Polizei bekannt

Ausland
16.10.2021 07:39

Nach der Gewalttat mit fünf Toten in Kongsberg gerät der Sicherheitsdienst der norwegischen Polizei PST unter Druck. Die Behörde hatte schon im Jahr 2015 Tipps erhalten, dass der inhaftierte Däne, der am Mittwoch fünf Menschen getötet haben soll, gefährlich sein könnte. Arne Christian Haugstoyl, Leiter der Terrorismusbekämpfung beim PST, sagte, dass man es jedoch für unwahrscheinlich hielt, dass er eine politisch motivierte Gewalttat begehen würde.

Weitere Warnungen gingen ein, als der Mann 2017 ein Video veröffentlichte, in dem er sich als Muslim und Bote bezeichnete und eine Aktion ankündigte. Martin Bernsen vom PST sagte am Freitag, dieses Video sei nicht als kriminelle Bedrohung angesehen worden, da es sich bei dem Inhalt um unspezifische Bedrohungen handelte.

Mann gab Tat zu, aber „keine Strafschuld“
Ein 37-jähriger Däne hatte eingeräumt, am Mittwochabend in der Innenstadt von Kongsberg fünf Menschen getötet zu haben. Der Mann hatte unter anderem mit Pfeil und Bogen auf zahlreiche Menschen geschossen. Der Mann habe die faktischen Vorfälle eingeräumt, erkenne aber keine Strafschuld, sagte ein Polizeisprecher.

Eher kein terroristischer Hintergrund
Der Sicherheitsdienst hatte die Tat zunächst als Terrorhandlung eingestuft, den Verdacht aber später abgeschwächt. Man halte es für wahrscheinlich, dass der Mann psychisch krank ist.

Keinen schweren Angriff zugetraut
Mindestens zwei Rechtspsychiater sollen nun beurteilen, ob der Mann zurechnungsfähig ist. 2018 kam man zu der Einschätzung, dass der Däne psychische Probleme hatte, und informierte die Gesundheitsbehörden. „Wir hielten ihn nicht für ideologiegetrieben, sondern für gewalttätig“, sagte Bernsen. Zwar traute man dem Mann Angriffe zu, aber „mit einfachen Mitteln“.

Das Polizeidirektorat soll nun die Arbeit der Polizei im Fall Kongsberg analysieren und bewerten. „Aufgrund der Ernsthaftigkeit des Falles ist es sehr wichtig, dass Lehren und eventuelle Schwachstellen und Fehler schnell identifiziert werden, um sofort Maßnahmen einleiten zu können“, hieß es von der Behörde.

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