Zurechnungsfähig?

Vier Wochen U-Haft über Bogenschützen verhängt

Ausland
15.10.2021 13:19

Am Mittwoch soll ein 37-Jähriger Däne in der norwegischen Stadt Kongsberg fünf Menschen mit Pfeil und Bogen ermordet haben. Der mutmaßliche Täter wurde am Freitag dem Haftrichter vorgeführt - dabei wurde entschieden, dass der Mann zumindest für vier Wochen in Untersuchungshaft muss. Indessen wurden auch Zweifel am psychischen Zustand des Dänen laut.

Die ersten zwei Wochen muss er isoliert verbringen. Außerdem verhängte das Gericht ein Besuchs-, Medien- und Briefverbot. Es ist nicht davon auszugehen, dass der 37-Jährige die Untersuchungshaft im Gefängnis verbringen wird. Die Staatsanwältin sagte der norwegischen Zeitung „Verdens Gang“ am Freitag, der Mann werde nun von Ärzten betreut.

Auch der Sicherheitsdienst der norwegischen Polizei hatte bestätigt, dass der Mann häufig ärztliche Hilfe in Anspruch nahm. „Die Tat wirkt wie ein Terrorakt, aber wir kennen die Beweggründe des Täters nicht“, sagte der Chef der Behörde, Hans Sverre Sjøvold, am Donnerstag. Der 37-jährige Däne hatte eingeräumt, am Mittwochabend mehrere Menschen mit Pfeil und Bogen und anderen Waffen angegriffen zu haben.

Mann konnte Polizisten abwehren
Nach bisherigen Informationen traf die Polizei zum ersten Mal in einem Supermarkt auf den Täter. Die Beamten wurden mit Pfeilen beschossen und kamen nicht in eine Position, von der aus sie auf ihn schießen konnten, wie ein Polizeisprecher sagte. Während die Beamten Schutzkleidung holten, gelang dem Täter die Flucht.

Danach lief der Täter weiter durch die Innenstadt und drang auch in Wohnungen ein, wo er Menschen tötete. Die Polizei vermutet, dass alle fünf Opfer getötet wurden, nachdem der Mann zum ersten Mal mit der Polizei zusammengetroffen war.

Tat wohl nicht geplant
Staatsanwältin Ann Irén Svane Mathiassen sagte dem Fernsehsender „TV2“, dass es keine Hinweise darauf gebe, dass der Mann die Tat geplant hatte. „Es deutet auch nichts darauf hin, dass es eine Situation im Laden gab, die dies ausgelöst hat.“ Weitere Verhöre seien vorerst nicht geplant.

Ministerpräsident besuchte Ort nach Gewalttat
Der neue Ministerpräsident Norwegens, Jonas Gahr Støre, hat an seinem zweiten Tag im Amt die Stadt Kongsberg besucht. Er und Justizministerin Emilie Enger Mehl legten vor dem Supermarkt, wo sich ein Teil des Dramas abspielte, Blumen nieder - wie auch viele andere Menschen (siehe Video oben). „Wir müssen zusammenstehen und füreinander da sein, wenn wir wie heute hier in Kongsberg in eine Krise geraten“, sagte Støre, „aber auch um vorzubeugen, dass so etwas wieder geschieht“.

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