Fünf Tote nach Bluttat

Norwegen: Hinweise auf islamistisches Motiv

Ausland
14.10.2021 11:10

Die Gewalttat mit fünf Toten und zwei Verletzten in der norwegischen Kleinstadt Kongsberg war nach vorläufigen Erkenntnissen der Ermittler mumtaßlich ein „Terrorakt“. Der Angriff habe in diesem Stadium der Ermittlungen „den Anschein eines Terrorakts“, teilte der norwegische Geheimdienst PST am Donnerstag mit. Wie die Polizei mitteilte, war der festgenommene Verdächtige bereits im Fokus der Behörden. Es habe Hinweise auf eine Radikalisierung gegeben. Die Hinweise deuteten an, dass der 37-jährige Däne zum Islam konvertiert sei. 

Der Mann soll am Mittwochabend in der Innenstadt von Kongsberg zahlreiche Menschen mit mehreren Waffen, darunter auch Pfeil und Bogen, angegriffen haben. Pfeil und Bogen gelten in Norwegen nicht als Waffe, sondern als Sportgerät und können deshalb von jedem frei erworben werden. Zur Jagd dürfen sie nicht eingesetzt werden.

Täter beschoss bei Flucht Polizisten mit Pfeilen
Fünf Menschen wurden getötet, dabei handelte es sich um vier Frauen und einen Mann. Nach Angaben der Polizei sind die Opfer durchwegs im Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Außerdem wurden zwei Menschen verletzt, einer von ihnen ein Polizist, der in einem Supermarkt einkaufen war. Bei seiner Flucht vor der Polizei beschoss er die Beamten mit Pfeilen. Nach Angaben des Sprechers wurden möglicherweise alle Opfer erst nach Eintreffen der Polizei getötet. Aufgrund der umfangreichen Ermittlungen wollte er zunächst keine weiteren Details bekannt geben.

Solange das Motiv des Täters unklar ist, ermittelt die Polizei wegen Terrorverdachts. Der mutmaßliche Täter ist bereit, mit der Polizei zusammenzuarbeiten, wie sein Anwalt am Donnerstag der Presse erklärte. Er habe demnach in einem Verhör in der Nacht Angaben zur Tat gemacht.

Die zuständige Staatsanwältin hatte zuvor mitgeteilt, dass der Terrorverdächtige die Taten zugegeben habe. Sie bestätigte, dass er mehrfach mit dem norwegischen Gesundheitswesen in Kontakt gewesen war. Ob der Mann wegen psychischer Probleme in Behandlung war, ging aus den Äußerungen nicht hervor. Die Polizei geht davon aus, dass er allein gehandelt hat.

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