In Wald ausgesetzt

344 der in Nigeria entführten Schüler wieder frei

Ausland
18.12.2020 07:32

Nach unterschiedlichen Angaben zwischen 333 und rund 500 Buben wurden am vergangenen Freitag von der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram im Norden Nigerias entführt - 344 der Schüler sind nach einem Bericht des Staatsfernsehens nun wieder frei. Die Freigelassenen befänden sich in der Obhut der Sicherheitsbehörden. Sie waren nach Verhandlungen zwischen den Entführern und der Regierung im Wald ausgesetzt worden.

„Ich denke, wir haben die meisten der Buben zurückgeholt, nicht alle von ihnen“, sagte der Gouverneur des Bundesstaats Katsina, Aminu Bello Masari, am Donnerstag. Aus Sicherheitskreisen hieß es, die exakte Zahl der freigelassenen Schüler könne erst genannt werden, wenn diese in der gleichnamigen Hauptstadt des Bundesstaats Katsina eingetroffen und durchgezählt worden seien.

Auch die genaue Zahl aus der Oberschule in Kankara Verschleppten war unklar. Laut Behörden waren es 333, Einheimische sprachen von mehr 500 Verschleppten. Unklar war allerdings, ob sich noch ein Teil der Kinder in der Gewalt der Entführer befindet.

Nach Verhandlungen im Wald ausgesetzt
Die jetzt freigelassenen Schüler waren nach Verhandlungen zwischen den Entführern und der Regierung im Wald ausgesetzt worden. Sie sollten zunächst medizinisch versorgt werden bevor sie zu ihren Familien zurückgebracht wurden.

Staatschef Muhammadu Buhari sprach auf Twitter von einer „enormen Erleichterung für das ganze Land und die Weltgemeinschaft“. Er hatte den neuerlichen Angriff Anfang der Woche scharf verurteilt und eine erhöhte Sicherheitsstufe an allen Schulen angeordnet. Im Bundesstaat Katsina blieben die Schulen vorerst geschlossen.

Boko Haram bekannte sich zu Entführungen
Boko Haram kämpft seit dem Jahr 2009 gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. In den vergangenen Wochen verübte die Terrorgruppe zahlreiche Gräueltaten. Da die Entführungen Hunderte Kilometer vom eigentlichen Operationsgebiet - normalerweise bewegt sich Boko Haram im Nordosten des Landes rund um den Tschadsee - entfernt stattfanden, schrieb man den Angriff zunächst bewaffneten Banden zu. 

Anschläge, Überfälle, Erpressungen und Terrorangriffe durch bewaffnete Gruppen wie die islamistische Boko Haram gehören für viele Menschen in der instabilen Region inzwischen zum Alltag, auch Entführungen sind zum Alltag geworden. Boko Haram unter der Führung von Abubakar Shekau war auch für die Entführung von 276 Schülerinnen in Chibok im Jahr 2014 verantwortlich, die weltweit für Empörung gesorgt hatte

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