Tälertour Teil 14

Mein Görtschitztal: Die Schätze im Tal der Könige

Kärnten
25.10.2020 17:06

Relikte aus der Ötzi-Zeit,Fossilien aus dem Urmeer, Naturwunder: Blick in die Schatzkammerdes „Atlantis der Berge“.

Es war ein schwüler Sommernachmittag 2016, als Gottfried Wernig an einem Wegesrand beim Kirchberg im Görtschitztal Keramikscherben entdeckte. Bei der Nachsuche kamen auch Mahlsteine, Knochen und weitere Relikte zum Vorschein. Experten datierten die Fundstücke später auf die Zeit von 3000 bis 3500 vor Christus. Eine kleine Sensation und Beleg für die frühe Besiedelung des Tals. Weitere Jahrhunderte alte Funde, römische Straßenkarten, sowie eine der keltischen Göttin Isis-Noreia nachempfundene Sitzstatue ohne Kopf am Kirchplatz von Wieting, deuten sogar darauf hin, dass auch Noreia, die sagenumwobene Hauptstadt des Königreichs Noricum im Tal zu finden sei. Geologisch dafür spricht unter anderem, dass das Erz des norischen Eisens (Ferrum Noricum) bei Hüttenberg abgebaut wurde.

Historische Schätze, ob derer sich das Tal zum El Dorado für Hobbyarchäologen und Schatzsucher avanciert ist. Auch, obwohl Noreia mittlerweile ein paar Kilometer weiter nördlich in der Steiermark vermutet wird, ist Wernig überzeugt, dass im Boden im Görtschitztal noch viel liegt, das es zu bergen lohnt. Historische Schätze aus Kupfer, Kelten-,und Römerzeit.

Tal der Könige
Mit der Initiative „Tal der Könige“ soll die Historie des Görtschitztals jetzt auch touristisch vermarktet werden. Im kärntnerisch-steirischen Grenzgebiet, wo heute Noreia vermutet wird, entspringt auch die Namensgeberin des Tales: der Görtschitz Fluss (vom slowenischen Krčica, Kleine Gurk) . Ein kleiner Waldbach, der sich unterhalb von Hüttenberg den Weg durch ein enges Tal bahnt, das sich erst bei Mösel aufweitet. Auf seiner gesamten Länge bildet der Fluss das Görtschitztal, bis er bei Brückl in die Gurk mündet.

Auch geologisch hat das Tal viele Besonderheiten zu bieten: 200 verschiedene Mineralien finden sich im Gestein der Saualpe, im Tal werden immer wieder Fossilien aus jener Zeit gefunden, zu der sich am Fuße des Berges noch die Wellen eines Urmeeres brachen. Davon zeugen auch versteinerte Einzeller von vor 60 Millionen Jahren, die als „versteinerte Linsen“ am benachbarten Krappfeld zu finden sind.

Kunst, Kultur, Historie
Vom Grund des einstigen Urmeeres geht es zur Stärkung bergauf: Hoch über Eberstein plätschert die Gnadenquelle aus dem Fels. Sie soll Erschöpfte wieder zu Kräften bringen , bevor es auf Museums-Rallye geht. Denn das Görtschitztal hat eine besonders hohe Museumsdichte aufzuweisen. In Knappenberg werden an einem Standort gleich drei Themenschwerpunkte gezeigt: „Die Welt der Knappen“, eine große Mineralienschau, sowie Puppen von Helga Riedel. Auf eine Reise von Hüttenberg nach Tibet begeben sich Besucher im Heinrich-Harrer-Museum, wo 5000 Exponate von den Expeditionen des Hüttenberger Bergsteigers und Dalai-Lama-Vertrauten gezeigt werden.

Thomas Leitner
Thomas Leitner
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