Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat im Verfahrenskomplex Signa am Freitag Hausdurchsuchungen in Tirol durchgeführt. Laut „Krone“-Informationen ist die Schwester von Immobilienunternehmer René Benko eine der Beschuldigten.
Ihr wird vorgeworfen, Wertgegenstände verborgen zu haben, um sie dem „Zugriff von Masseverwaltern und Gläubigern zu entziehen“. Damit habe sie „einen Beitrag zur möglichen Straftat der betrügerischen Krida geleistet“, heißt es in einer Aussendung. Unter Krida wird die betrügerische oder grob fahrlässige Herbeiführung der Zahlungsunfähigkeit durch eine Schuldnerin oder einen Schuldner verstanden.
Die Zeitung „Standard“ berichtete am Freitag, dass auch Benkos Ehefrau Nathalie eine der Beschuldigten sei. Sie habe einen Tresor mit Wertgegenständen und Bargeld bei Verwandten untergebracht. Dort führten die Ermittlerinnen und Ermittler demnach bereits eine Hausdurchsuchung durch. Insgesamt gab es am Freitag in Tirol an zwei Standorten Hausdurchsuchungen, bewilligt vom Landesgericht für Strafsachen Wien. Eine war in Innsbruck, eine weitere außerhalb der Landeshauptstadt.
Hochpreisige Uhren und Manschettenknöpfe
Der Immobilienjongleur René Benko sitzt derzeit in Untersuchungshaft in der Justizanstalt Wien-Josefstadt. Am Dienstag wurde die U-Haft erneut um zwei Monate verlängert. Der Tiroler gab in einer Einvernahme an, erst später von dem Tresor bei den Verwandten erfahren zu haben. Details kenne er nicht. Ausgangspunkt der jüngsten Hausdurchsuchungen waren die laufenden Ermittlungen im Zusammenhang mit seiner eigenen Insolvenz. Benko wird vorgeworfen, Vermögenswerte verborgen zu haben. Im Jänner 2025 wurden bei Hausdurchsuchungen Bargeld und Wertgegenstände wie hochpreisige Uhren und Manschettenknöpfe gefunden und sichergestellt. Das Vermögen beträgt gemeinsam mehr als 300.000 Euro.
Zudem soll der Unternehmer Investoren getäuscht und Gläubiger geschädigt haben. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Erst am Mittwoch rückten Beamtinnen und Beamte zu Hausdurchsuchungen bei Signa-Büros in Wien und Innsbruck an. Auslöser für diese waren Rechtshilfeansuchen und europäische Ermittlungsanordnungen. Auch die Benko-Villa in Innsbruck wurde einmal mehr untersucht.
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