Ihre Songs sind ehrlich und wahr, ihre Shows ausverkauft – Teenies lieben sie. Tommy, Andy, Marcus und Clem sind die genreübergreifende Pop-Band Only The Poets. Wir sprachen mit Leadsänger Tommy Longhurst vor ihrem Auftritt letzte Woche in der Wiener Simm City über erste Erfolge, mentale Gesundheit, Apfelstrudel – und ihr kommendes Debütalbum ...
Wenn man den Namen Only The Poets hört, fragt man sich zuerst: Wer sind die eigentlich? Der Name verrät es schon ein bisschen – vier junge Poeten: Tommy, Andy, Marcus und Clem, die gemeinsam eine der spannendsten Indie-Pop-Bands Großbritanniens bilden. Ihre Fanbase ist treu, laut und emotional. Wer einmal auf einem Konzert war, spürt sofort: Rund um diese Band hat sich eine eigene kleine Welt gebildet – intensiv und voller Hingabe.
Seit 2017 gibt es Only The Poets – seitdem haben sie zahlreiche Singles veröffentlicht. Den Anfang machte „Ceasefire“, gefolgt von „Emotional“ und ihrer ersten EP „Speak Out“, die ausgerechnet im berühmt-berüchtigten Corona-Jahr erschien. Doch wie ist die Band eigentlich zusammengekommen – und wann stellten sich die ersten Erfolge ein? Diese Fragen beantwortete uns Leadsänger Tommy Longhurst, mit dem wir kurz vor dem Auftritt in der Wiener Simm City sprachen. Übrigens: Die vier Briten standen bereits zum dritten Mal in Wien auf der Bühne. „Wien ist einfach wunderschön, das Publikum ist immer wundervoll – wir fühlen uns hier jedes Mal willkommen. Und wenn ich Zeit habe, mir die Stadt anzuschauen, bin ich jedes Mal beeindruckt. Sie ist einfach schön - und ich muss das nächste Mal unbedingt Apfelstrudel probieren“, lacht Tommy. „Ich glaube, das würde mir ziemlich schmecken.“
„It’s been a long journey“
Auf den Geschmack kommen müssen wir erst – auch deshalb wollen wir wissen, wie Only The Poets eigentlich entstanden sind. „Ich habe solo angefangen, eher akustisch. Unser Bassist war früher in einer Band, die ich supported hab – als die sich aufgelöst hat, habe ich ihn gefragt, ob wir zusammen eine gründen wollen. Marcus kam als Drummer dazu, das hat direkt gepasst. Clem war erst unser Produzent, dann ist er eingestiegen. Seitdem sind wir komplett – und es fühlt sich richtig an.“
Im Gespräch wirkt der Leadsänger spürbar dankbar – und genau diese Haltung scheint Teil des Erfolgsrezepts der Band zu sein. Denn seit mittlerweile acht Jahren gibt es Only The Poets, und in dieser Zeit haben sie einiges erlebt – ganz nach dem Motto: „It’s been a long journey.“ Seit „Ceasefire“ hat sich vieles verändert – auch der Sound. „Ich würde es als genreübergreifenden, energetischen Pop bezeichnen – nicht mehr als reinen Indie-Pop“, erklärt Tommy.
Live-Konzerte in der Covid-Zeit
2020 erschien mit „Speak Out“ ihre erste EP – just in dem Moment, als die Band eigentlich so richtig durchstarten wollte. Inhaltlich dreht sich vieles um mentale Gesundheit – ein Thema, das in der Pandemie besonders präsent war. „Wir wollten unseren Fans etwas mitgeben, das ehrlich ist und ihnen vielleicht hilft“, sagt Tommy.
Trotz Lockdown machten sie weiter: „Wir haben geprobt, geschrieben und versucht, besser zu werden. Und wir haben uns nicht aufhalten lassen – haben auf Instagram eine Stunde lang Songs gespielt und sogar ein paar Konzerte in Parks mit Abstand gegeben. Es war herausfordernd, aber wichtig.“
Warum das so bedeutend für sie war, wird schnell klar, wenn man sich einige Songs anhört. Sie klingen sehr persönlich – erzählen ihre wahren Erlebnisse und teilen echte Erfahrungen. „Ich kann keine fiktiven Geschichten schreiben“, sagt Tommy. „Wir versuchen, das Menschsein in all seinen Facetten musikalisch zu verarbeiten.“
Nach der Pandemie durften sie endlich wieder live spielen - als Support für Acts wie Bastille, Louis Tomlinson oder Yungblud. Ein entscheidender Moment für die Band, denn 2022 starteten Only The Poets ihre erste eigene Headline-Tour. „Einfach unglaublich“, sagt Tommy. Mittlerweile sind sie bereits mit ihrer vierten Europa-Tour unterwegs – und das in nur drei Jahren.
Natürlich verlangt ihnen ein solcher Tourplan auch körperlich einiges ab und obwohl Popbands oft mit Partyklischees verbunden werden, sagt Tommy lachend: „Nein, ich trinke kaum noch Alkohol. Ich laufe viel, gehe Radfahren und achte auf eine ausgewogene Ernährung – einfach, um die Power zu haben. Denn neun Shows in neun Tagen sind heftig.“
Album und Albumtour
Ihre letzte Single „You Hate That I‘m In Love“ war ein voller Erfolg – doch wie sieht es mit einem Debütalbum aus? Als wir diese Frage stellen, wirkt Tommy spürbar zuversichtlich und verrät, dass sie fast fertig sind mit dem lang ersehnten Erstling: „Innerhalb der nächsten zwölf Monate erscheint es endlich – und dann kommt auch eine große Albumtour. Wir sind richtig stolz auf alles, was wir bisher erreichen durften und freuen uns riesig.“
Das, was Only The Poets geschafft haben, würden viele junge Künstler gerne erreichen. Also fragen wir zum Abschluss: Was ist denn eigentlich das wahre Geheimnis hinter dem Erfolg einer Band, die langfristig bestehen und gute Musik machen will? „Ich habe keinen Plan B. Plan A muss immer der einzige Weg sein. Mit Durchhaltevermögen und diesen berühmten 10.000 Stunden harter Arbeit erreichst du dein Ziel.“
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