Doskozil, Mikl-Leitner

In zwei Bundesländern gibt es absolute Mehrheiten

Politik
27.01.2020 09:35

Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil hat am Sonntag für die SPÖ die absolute Mehrheit geholt. Damit gelang ihm etwas, was österreichweit zuletzt sein Vorgänger Hans Niessl (SPÖ) vor 15 Jahren geschafft hat. Absolute Mehrheiten sind in Österreich auf Landesebene mittlerweile eine Seltenheit. Nur in Niederösterreich konnte Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) diese vor zwei Jahren verteidigen. 

Seit 2014 - wo die Absolute der ÖVP in Vorarlberg verloren ging - hatte nur noch in Niederösterreich die ÖVP mehr als die Hälfte der Stimmen bzw. zuletzt noch der Mandate. Denn die Nachfolgerin von Langzeit-Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) - der die Absolute 2003 zurückgeholt hatte - blieb 2018 mit 49,6 Prozent knapp unter der 50er-Marke, aber die Volkspartei behielt 29 der dort 56 Landtagsmandate. Dennoch hat niederösterreichische Landeshauptfrau Arbeitsübereinkommen mit SPÖ und FPÖ geschlossen.

Kaiser kratzte 2018 in Kärnten an der Absoluten
An der Absoluten gekratzt hat 2018 Doskozils Parteikollege Peter Kaiser: Er legte in Kärnten zum zweiten Mal in Folge stark - damals um 10,8 Prozentpunkte - zu, blieb mit 18 von 36 Mandaten aber knapp unter der absoluten Mehrheit im Landtag.

Wallner verpasste Absolute in Vorarlberg klar
In Vorarlberg, das die längste Zeit (durchgehend von 1945 bis 1999, dann noch einmal von 2004 bis 2014) mit ÖVP-Absoluter regiert wurde, blieb Markus Wallner im Oktober 2019 mit 43,5 Prozent bzw. 17 Mandaten relativ weit entfernt davon.

Auch ÖVP regierte im Burgenland schon mit absoluter Mehrheit
Auch im Burgenland gab es auch längere Perioden ohne absolute Mehrheiten: Von 1945 bis 1953 hatte sie die ÖVP dort. 1964 nahm die SPÖ der ÖVP Platz 1 ab, 1968 holte sie sich die Absolute und verteidigte sie bis 1987. Wobei es dort 1972 bis 1977 den Ausnahmefall gab, dass die SPÖ zwar mehr als 50 Prozent, aber nur 16 der damals noch 32 Mandate hatte. Erst 2005 konnte sich die SPÖ die Absolute zurückholen - und büßte 2015, in der schon von der Flüchtlingskrise überschatteten Wahl, wieder ein. In dieser Zeit wurde Doskozil - auch mit vielen Fernsehauftritten - als Landespolizeidirektor öffentlich bekannt.

Die Bundesländer und ihre absoluten Mehrhreiten seit 1945. Ein Überblick: 

  • Wien: 13 von 15 Perioden, nur SPÖ. Und zwar von 1945 bis 1996 (1949 bis 1954 und 1991 bis 1996 nur absolute Mandatsmehrheit) und von 2001 bis 2010.
  • Niederösterreich: 13 von 15 Perioden, nur ÖVP. Und zwar von 1945 bis 1993 (1979 bis 1983 und 1988 bis 1993 nur absolute Mandatsmehrheit) sowie von 2003 bis 2018, seit 2018 nur absolute Mandatsmehrheit.
  • Oberösterreich: 5 von 12 Perioden, nur ÖVP. Und zwar von 1945 bis 1949 sowie von 1955 bis 1967 (nur Mandate) und von 1979 bis 1991.
  • Steiermark: 6 von 16 Perioden, nur ÖVP. Und zwar von 1945 bis 1949 sowie von 1965 bis 1970 (nur Mandate) und von 1974 bis 1991.
  • Tirol: 13 von 16 Perioden, nur ÖVP. Unsd zwar von 1945 bis 1999 (1989 - 1999 nur Mandate), 2003 - 2008 (nur Mandate).
  • Kärnten: 4 von 16 Perioden, nur SPÖ. Und zwar von 1970 bis 1989.
  • Salzburg: 2 von 15 Perioden, nur ÖVP. Und zwar von 1945 bis 1949 und von 1984 bis 1989.
  • Burgenland: 6 von 16 Perioden (2 ÖVP, 4 SPÖ). ÖVP von 1945 bis 1953; SPÖ von 1968 bis 1987 (1972 bis 1977 nur Absolute in Prozent) und von 2005 bis 2010.
  • Vorarlberg: 13 von 16 Perioden, nur ÖVP. Und zwar von 1945 bis 1999 (1994-1999 nur Mandate) und von 2004 bis 2014.
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