Gut gerüstet

Pflanzliche Reiseapotheke für Kinder

Gesund
17.08.2019 06:02

Gewappnet für die Versorgung von kleinen Verletzungen oder Krankheiten im Urlaub mit den Kids: Hier hat die Natur einiges zu bieten.

Manche Eltern nutzen die letzten Wochen vor Schulbeginn oder bevorzugen mit ihren Babys die Zeit nach den Ferien zum Verreisen. Neben der Überprüfung des Impfstatus des Kindes entsprechend den Anforderungen des Ziellandes gilt es zu überlegen, welche Medikamente mitgeführt werden sollten. Gegen häufige Beschwerden im Urlaub helfen auch Arzneimittel, deren wirksame Bestandteile aus pflanzlichem Material bestehen (Phytotherapeutika), wie Kinderärztin Univ.-Doz. Mag. pharm. DDr. med. Ulrike Kastner berichtet.

Übelkeit und Magen-Darm-Probleme
„Kinder im Alter von 8 bis 12 Jahren leiden nicht selten unter Reisekrankheit mit Kopfschmerzen, Übelkeit bis hin zum Erbrechen (bei Säuglingen unter 6 Monaten ist dies kaum zu beobachten)“, erklärt Dr. Kastner. „Hier kann Ingwerwurzel, kandiert, als Tee, Tinktur, pflanzliche Arznei oder in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, Abhilfe schaffen (Einnahme 30-90 Min. vor Abfahrt). Eventuell zeigen auch kühle Tees mit Melissen- und Pfefferminzblättern während der Fahrt positive Wirkung. Warme Getränke hingegen vermeiden, diese werden leichter erbrochen.“ Umstellung der Kost oder zu geringe Trinkmenge können bei den Sprösslingen Bauchschmerzen hervorrufen. Kamillentee, auch gemischt mit Pfefferminztee, lindert Magen-Darm-Beschwerden. Bei Durchfall und Erbrechen für ausreichend Flüssigkeitszufuhr sorgen. Glukose-Elektrolyt-Lösungen sollten in keiner Reiseapotheke fehlen.

Die Ärztin empfiehlt: „Sehr beliebt bei Kindern ist das Kauen von getrockneten Heidelbeeren. Pektinhaltige Pflanzen und Früchte haben ebenso eine stopfende Wirkung und sorgen dafür, dass Keime schneller eliminiert werden. Apfelpektin in Kombination mit Kamillenextrakt steht in flüssiger Form als registriertes traditionelles Arzneimittel zur Verfügung. Bei blutigen Durchfällen, hohem Fieber oder schlechtem Allgemeinzustand ärztlichen Rat einholen!“

Gegen Wunden und Infektionen
Bei kleineren Verletzungen oder Insektenstichen bietet der Saft aus Spitzwegerich rasche Hilfe. Dabei ist jedoch laut der Expertin Folgendes zu beachten: „Nur den Saft aus den frischen Blättern verwenden. Die Pollen der Pflanze wegen des allergenen Potenzials von Kindern fernhalten!“ Faulpechsalbe (aus Fichtenharz) wirkt gegen Infektionen durch Pilze sowie Bakterien und hat sich bei der Behandlung entzündlicher, eitriger Wunden oder Blasen bewährt. Salben auf Basis von Extrakten aus dem Zauberstrauch oder dem Ballonrebenkraut bieten Juckreizstillung und Wundheilung. Gegen lästige Fieberblasen hilft ein Extrakt aus der Melisse (für Kinder ab 2 Jahren zugelassen), vor allem, wenn es rechtzeitig im Anfangsstadium aufgetragen wird.

Regina Modl, Kronen Zeitung

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