FP-Maifest im Bierzelt

Strache: „Ich lass mir den Mund nicht verbieten“

Österreich
01.05.2019 15:17

Vizekanzler und FPÖ-Parteichef Heinz-Christian Strache, EU-Spitzenkandidat Harald Vilimsky und der oberösterreichische Landeshauptmannstellvertreter Manfred Haimbuchner haben bei der traditionellen FPÖ-Feier am 1. Mai am Urfahraner Markt in Linz heftige Seitenhiebe gegen die SPÖ bzw. die „linken Kreise“ im allgemeinen ausgeteilt und an ihre Fans appelliert, am 26. Mai zur EU-Wahl zu gehen. Das Kreuz sollte natürlich bei der FPÖ gemacht werden, denn sonst werde man am Ende mit einer rot-grünen Mehrheit in der EU aufwachen, so Strache, der sagte, er wolle sich „den Mund nicht verbieten lassen“.

Die John-Otti-Band peitschte wie immer die Stimmung unter den 5000 Fähnchen schwenkenden Besuchern, teilweise in rot-weiß-roten Westen mit der Aufschrift „FPÖ - Mehr Österreich, weniger EU“, an. Vilimsky und Haimbuchner wurden mit Musik von Falco zur Bühne geleitet. Strache enterte die Bretter vor dem Plakat „Schützen, was wir lieben - Österreich - Steh auf für unsere Heimat“ erst eine Stunde nach Veranstaltungsbeginn, weil er direkt vom Ministerrat aus Wien anreiste. Im Sakko statt wie gewohnt in Tracht trat er ans Rednerpult im Zelt.

„Bevölkerungsaustausch“: „Lasse mir den Mund nicht verbieten“
Er sei kritisiert worden, weil er in einem Interview mit der „Krone“ das Wort „Bevölkerungsaustausch“ verwendet habe. „Den Begriff verwenden wir seit 1993, seit wir auf Fehlentwicklungen hinweisen“, sagte er und meinte zudem, dass „die linke Sprachpolizei“ dieses „ganz böse Wort“ offenbar verboten habe. „Ich lass mir den Mund nicht verbieten, wir wollen nicht zu einer Minderheit in der eigenen Heimat werden, dafür sind wir gewählt worden“, beteuerte er. Mit Herbert Kickl als „bestem Innenminister“ gebe es mehr Sicherheit in Österreich und mehr Polizei.

„Lassen uns nicht beirren von der Hetze“
Der FPÖ-Chef lobte unter viel Applaus die bisherigen Aktionen der Regierung, die Zusammenlegung der Gebietskrankenkassen sowie die neue Sozialhilfe - „mit dem früheren unfairen System haben wir aufgeräumt“ - und die Steuerreform. Der Arbeitende dürfe nicht mehr der Dumme sein. Er habe „wie ein Löwe“ für die Mindestpension von 1200 Euro für alle, die mehr als 40 Jahre gearbeitet haben, gekämpft, so Strache. „Wir werden uns nicht beirren lassen von der Hetze und weiter in der Regierung zusammenarbeiten“, es gebe auch bei der ÖVP Dinge, die ihm nicht gefallen würden, doch „es ist unsere Verantwortung, zu arbeiten und für die Menschen etwas weiterzubringen“, stellte er die Harmonie voran. Auch die Koalition mit der SPÖ im Burgenland lobte er.

Die EU-Wahl sei ein wichtiges Thema. Am 26. Mai solle, was in Österreich schon gelang, nämlich „eine rot-schwarze Mehrheitsstruktur zu überwinden“, auch auf europäischer Ebene gelingen. Vilimsky sei der Beste, die Mitbewerber betitelte er unter anderem „EU-Apparatschik Othmar Karas (ÖVP)“ und „Polit-Loser Andreas Schieder (SPÖ)“. Spitzenkandidat Vilimsky hatte zuvor appelliert: „Hingehen, hingehen, hingehen.“ Als Ziel nannte er den zweiten Platz vor der SPÖ in Österreich und in der EU.

„Lasst euch nicht einreden, dass unsere Allianz etwas zerstören will, wir wollen ein Europa, in dem Staaten auf Augenhöhe regieren“, so der FPÖ-Generalsekretär weiter. Man wolle Personen wie Jean-Claude Juncker verhindern und ebenso, dass die Grenzen weiter offen bleiben. Die FPÖ stehe für eine bevorzugte Stellung für Österreicher, machte er anfangs kurz Innenpolitik. Gegen den ORF wolle er gar nichts sagen. Wenn man „gewisse Personen“ austausche, sei er schon in Ordnung, sprach er sein Interview in der „ZiB 2“ an. Den Maiaufmarsch der SPÖ in Wien bezeichnete er laut „Standard“ als „das größte Migrantenfest Österreichs“.

Haimbuchner sah die Freiheitlichen in der Mitte der Gesellschaft schon lange angekommen, „jetzt werden wir uns in der Mitte Europas positionieren mit unserem Spitzenkandidaten Harri Vilimsky“. Die Partei regiere, „weil die Österreicher sich das wünschen, und da können die linken Kreise in Österreich noch so gegen uns hetzen“.

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